SONNTAGSGEDANKEN: Schöne Momente

Erinnern Sie sich noch daran, wie es sich anfühlt? Verliebt bis über beide Ohren! Sehnlichst erwartete Momente – wenn man sich begegnete, oder auch nur eine Nachricht bekam. Aber auch, wenn der oder die Liebste weit weg war – wie magnetisch richteten sich die Gedanken immer wieder auf die Eine/auf den Einen. Und alles an ihr oder an ihm war wunderbar und aufregend.  

Schön, dass es einen Tag der Verliebten gibt – zwar oft belächelt und als Geschäftemacherei der Blumen-, Kosmetik und Schokoladenbranche kritisiert – doch bei näherem Hinsehen, eigentlich ein schöner Brauch: Valentinstag.

Seine Ursprünge sind ebenso unklar wie verwirrend. War es ein römischer Bischof, der ihm seinen Namen gab und dessen Gebeine in einer Basilika auf dem Weg nach Rom zu finden sind. Oder war es ein Heiliger namens Valentin, der allerdings als Schutzheiliger der Fallsüchtigen galt: ‚Fall-nit-hin‘  = Valentin, so deutete man den Namen. Im mittelalterlichen England gab es die Tradition, dass am 14. Februar jeder ‚Valentin‘ seine ‚Valentine‘ fand – die erste Person, der man am Morgen begegnete, war die Auserwählte, der man fortan kleine Geschenke und selbstgeschriebene Gedichte zukommen ließ.

Das Dichten ist übrigens schon seit biblischen Zeiten Brauch: ‚Schön bist du, meine Freundin, deine Augen wie Tauben.‘ – ‚Mein Geliebter, seine Lippen sind wie Lilien, überfließend von Myrrhe.‘ Überschwänglich, mit nicht enden wollenden sinnlichen Bildern besingen sich die Liebenden im Hohen Lied der Liebe.

Der Zauber des Anfangs – nach Ansicht des erfahrenen Paartherapeuten Hans Jellouschek ist ‚intensive Verliebtheit am Anfang‘ ein wichtiger Faktor, der zur Stabilität einer Paarbeziehung beiträgt. Wenn man auf dieses Gefühl zurückgreifen kann, dann ist das so etwas wie ein gemeinsames Fundament für die Beziehung, das es ermöglicht, so manchen Turbulenzen und Erschütterungen standzuhalten.

Erinnern Sie sich, wie es bei Ihnen war, das Verliebtsein? Am Valentinstag ist Gelegenheit dazu. Vielleicht auch die Sehnsüchte zu spüren, die damit verbunden sind. Und dem Liebsten eine Rose zu schenken oder mit der Liebsten das Lieblingslied von damals anzuhören. Schade eigentlich, dass nur einmal im Jahr Valentinstag ist.

Pfarrerin Karin Lindner, Eschenbach

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