Vor kurzem kam ich im Gespräch auf eine unmögliche Frau zu sprechen und habe in diesem Zusammenhang das Wort „Erzeugerin“ verwendet. Da diese Person so widerwärtig ist, weigere ich mich, in diesem Zusammenhang das Wort „Mutter“ zu verwenden, weil sie ihren Kindern massiv Schaden zugefügt hat, was eine Mutter nie tun würde, sondern nur eine Erzeugerin. Das Wort „Erzeuger“ hat in den letzten Jahren ohnehin den Weg in meinen Wortschatz gezeugt, weil es leider viele Menschen gibt, die es nicht verdient haben, Eltern genannt zu werden, weil mich ihr Fehlverhalten einfach nur anwidert. Würde ich sie nicht Erzeuger nennen, müsste ich Worte verwenden, die ich hier nicht niederschreiben möchte. Darum werde ich auch in Zukunft das Wort Erzeuger verwenden.
Dann war ich vor ein paar Tagen in Riedlingen und die Straße vom Bahnhof in die Innenstadt heißt „Hindenburgstraße“. Ich finde es ehrlich gesagt skandalös, dass es in Deutschland an vielen Orten noch Straßen gibt, die nach diesem Kriegsverbrecher und Totengräber der Demokratie 1933 benannt sind. Daher rege ich an, alle Hindenburgstraßen in Charles-De-Gaulle-Straße umzubenennen, nach dem es in Deutschland kaum Straßennamen gibt. Charles De Gaulle war ein Held des Widerstands gegen die Nazi-Barbarei, ein Brückenbauer und ein Vater der europäischen Verständigung. Auch finde ich es falsch, dass es in Deutschland noch „Sedanstraßen“ gibt. Eine Schlacht von 1870, die eine Demütigung Frankreichs darstellt, braucht man doch heute wirklich nicht mehr würdigen. Ich rege daher an, alle noch bestehenden Sedanstraßen in Schengenstraße umzubenennen, da Schengen für mich wie kaum ein anderer Ort in Europa für Einigung und Verständigung steht. Die Waterloo-Station in London muss auch nicht so heißen und sollte vielleicht auch in Schengen-Station umbenannt werden – auch im Hinblick auf den Brexit, damit die britische Bevölkerung regelmäßig auf ihren Fehler von damals hingewiesen wird.
Dann waren in Riedlingen alle öffentlichen Toiletten zu und da ich sonntags da war, konnte ich mir auch nirgends was zu trinken kaufen. Zum Glück fand ich eine Dönerbude, die offen war, wo ich gegessen und meine Wasserflaschen nachgefüllt habe. Solche Zustände – man könnte es auch Staatsversagen nennen – kannte ich bisher eigentlich nur aus dem Osten und bin entsetzt darüber, dass so etwas jetzt auch im Westen Einzug hält. Die Verostung Westdeutschlands schreitet immer weiter voran und wenn wir nicht aufpassen, werden wir unser blaues Wunder erleben.
In letzter Zeit war ich zudem mehrfach mit dem Thema „Tod“ konfrontiert. Zuerst war mein Wunsch, dass im neuen Jahr in meinem Umfeld nur Menschen sterben, die mindestens 83 sind oder es verdient haben. Dann habe ich mir aber überlegt, dass auch Menschen, die es verdient haben, Angehörige haben, die um sie trauern und denen ich das eigentlich nicht wünsche, so dass ich wieder davon abgerückt bin (mir sind spontan ein paar Leute eingefallen, deren Tod mir nichts ausmachen würde, deren Angehörigen ich aber die Trauer nicht wünsche).
Final habe ich noch ein Foto mit 4 Generationen zu sehen bekommen, das zwar auf den ersten Blick schön anzusehen war, mich aber auf den zweiten Blick angewidert hat. 3 Generationen waren anständig, eine aber mehr als schäbig. Kurz zum Hintergrund: Einige der Leute stammten aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, kamen durch den Krieg in die SBZ und flohen 1953 heldenmutig in die BRD, um ihren Kindern ein Leben in Freiheit zu ermöglichen. Die eine Generation hielt das hingegen ohne ersichtlichen Grund nicht für nötig, war dafür verantwortlich, dass ihre Tochter beinahe von Soldaten der Roten Armee vergewaltigt worden wäre (was die älteste Person auf dem Foto verhinderte), während der Mann bis er 70 war dem Schurkenstaat diente und seine Frau einfach nichts tat. Auf diesem Foto haben sie sich dann parasitär bei den Westdeutschen durchschmarotzt, während ihre Kinder, die nicht reisen durften, keine Gelegenheit dazu hatten. Ich bin von diesem Foto einfach nur angewidert und frage mich, warum der Mann sich von seinen Erzeugern nicht abgewandt hat und warum dieses Foto bis heute noch an der Wand hängt. Die Leute der schäbigen Generation stehen für mich für all das, was in Deutschland im Laufe der neueren Geschichte schief gelaufen ist, man aber für überwunden zu haben glaubte. Für mich auf jeden Fall sind das Leute, die mir täglich als abschreckende Beispiele dienen, wie ich es nicht tun möchte. Ich orientiere mich an den anderen Generationen, die meinem Land ehrwürdig gedient haben und es bis heute tun.
Aber was ziehen wir aus all dem für Lehren für 2026? Der Kipppunkt, an dem der Absturz unausweichlich ist, ist noch nicht erreicht, aber wir steuern schnurstracks darauf zu. Eine Verostung Westdeutschlands ist noch aufhaltbar, aber nicht mehr lange. Letztes Jahr habe ich mir zum Vorsatz genommen, dass ich, falls ich es jemals in ein Geschichtsbuch schaffen sollte, ich auf der richtigen Seite stehen möchte. Das habe ich geschafft, war aber auch nicht so schwer. Dieses Jahr reicht das nicht mehr. Dieses Jahr nehme ich mir vor, alles dafür zu tun, dass es im Westen nie so schlimm wie im Osten wird. Das fängt damit an, dass ich das Maul aufmache und schäbige Dinge gnadenlos anspreche und schäbige Menschen, die unserem Land geschadet haben, knallhart anprangere. Denn nur, wenn wir das tun, können wir aus deren Fehlverhalten lernen und deren Fehler nicht wiederholen. Aber das allein reicht nicht! Man muss auch wehrhaft bleiben und gegen Missstände mit allen rechtlichen Mitteln vorgehen.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr, viel Mut, westdeutsche Tugenden, keine negativen Osteigenschaften, gute Ideen, Kampfeskraft und, dass es niemand von euch mit einem Nachruf in eines der Worte zum Sonntag im neuen Jahr schafft! Seid wie Charles de Gaulle, lebt den Geist von Schengen und nicht den von Sedan.
Marcel Kunz