Als jemand, der seit Jahrzehnten in der Gewaltprävention aktiv ist, halte ich fest: Die Getötete war mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gute Bekannte von mir.
Zum mutmaßlichen Tötungsdelikt in Schwäbisch Gmünd, bei dem eine 63-jährige Frau infolge massiver Gewalteinwirkung starb, berichteten nahezu alle Medien ausführlich – so auch das Nachrichtenportal Filstalexpress.
Mir als Autor zahlreicher Beiträge zum Thema Gewalt sind solche Meldungen ein Dorn im Auge. Denn sie zeigen, wie grausam Realität sein kann und wie dringend unsere Gesellschaft Prävention und Aufklärung braucht.
Das Makabre an diesem Geschehen: Nach der Wahrnehmung und Aufarbeitung entsprechender Indizien zeichnete sich für mich langsam das Bild, dass die Getötete mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gute Bekannte war.
Dieser Sachverhalt ist abstoßend und widerwärtig. Der Umgang damit und die persönliche Aufarbeitung fallen mir schwer. Doch gerade deshalb sehe ich es als meine Pflicht, weiterhin öffentlich über Gewalt, ihre Ursachen und die Notwendigkeit von Prävention zu sprechen.
Alfred Brandner