Am 29. August 2005 traf Hurrikan Katrina bei New Orleans aufs Land und richtete im Golf von Mexiko massive Schäden an. Ich war in diesen Tagen allein zu Haus und habe die Entwicklung in den Medien verfolgt. Da der Pate meines Bruders aus New Orleans stammt, habe ich sofort versucht, ihn zu erreichen, als ich vom Ausmaß der Zerstörung erfuhr – leider war es mir nicht möglich und erst Wochen später erhielt ich von ihm eine Mail, dass es ihm gut geht und er sich derzeit bei Jackson, Mississippi aufhält. Ich erhielt in dieser Zeit mehrere Anrufe von Leuten, die sich auch Sorgen um ihn machten und wir haben auf verschiedenen Wegen versucht, ihn ausfindig zu machen – leider alles ohne Erfolg.
Das politische Wort zum Sonntag: Über 20 Jahre Hurrikan Katrina, mangelnde Lebenserfahrung und deutsche Politik heute
Hurrikans auf dem amerikanischen Kontinent sind etwas Normales, aber einer dieses Ausmaßes nicht. Und dass gerade dieser auf New Orleans traf, war natürlich umso bedauerlicher. Aber viele der Folgen waren hausgemacht und hätten durch besseren Schutz verhindert werden können. Wären die Deiche stabiler gewesen, hätte viel Unheil verhindert werden können und wenn die Maßnahmen zur Evakuierung besser gewesen wären, hätten viele Menschen gerettet werden können. Und wäre danach die Rettung besser angelaufen, hätte ebenfalls viel Unheil verhindert werden können. Was damals in den USA, Louisiana und New Orleans abging, war Staatsversagen höchster Güte! Als der damalige französische Präsident Jacques Chirac in die gebeutelte Stadt kam, baten ihn viele Leute, Louisiana zurückzukaufen, weil sie den Glauben in den US-Staat verloren haben.
In Erinnerung bleibt mir bis heute, wie der damalige Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, vor laufenden Kameras in Tränen ausbrach, weil er von der Katastrophe überwältigt wurde. Der Pate meines Bruders konnte erst Monate später wieder in seine Heimatstadt zurückkehren und es dauerte noch Jahre, bis sich „The Big Easy“ weitestgehend erholt hat. Ich war Ende 2007 in der Stadt und habe mir auch Stadtteile angeschaut, die noch vom Hurrikan gebeutelt waren. Im Laufe der Zeit scheint sich die Region weitestgehend erholt zu haben, aber die Schuldigen wurden bis heute nicht belangt – und ich sehe die Gefahr, dass sich die Fehler von damals wiederholen werden, und nicht nur in den USA. Auch in immer mehr Ländern Europas versagt der Staat immer öfter und Umweltkatastrophen und andere Vorkommnisse führen zu immer mehr Schäden. Die Staaten müssen sich darum dringend auf ihre Pflichten konzentrieren – Katrina wird dafür immer eine Mahnung bleiben!
Dann wurde in den letzten Tagen viel darüber berichtet, wie viele Flüchtlinge mittlerweile in Arbeit sind. Bei den Männern ist die Quote überdurchschnittlich hoch, bei den Frauen noch unterdurchschnittlich. Ich rechne aber damit, dass sie in den nächsten Jahren bei den Männern leicht und bei den Frauen massiv ansteigen wird. Frauen sind überdurchschnittlich schlechter gebildet und kümmern sich eher um Kinder. Arabische Familien haben meist mehr Kinder als Einheimische, aber aus der Geschichte ergibt sich, dass sich die Geburtenrate von Zuwanderern auch anpasst. Daher werden auch mehr Frauen arbeiten, weil sie sich um weniger Kinder kümmern. Auch werden die hier geborenen oder jung gekommene Mädchen hier eine weitaus bessere Bildung genießen, so dass sie auch bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen. Vor einigen Jahren habe ich zwei Kurden kennengelernt, die wie es in ihrer Heimat üblich war, 8 Jahre zur Schule gingen, sich selbst beigebracht haben, was sie brauchten und dann selbstständig gemacht haben. Sprachbegabt waren sie leider auch nicht. Hier sind sie jetzt natürlich ungelernte Arbeiter und haben es schwer am Arbeitsmarkt. Sie haben mir aber stolz von ihren Kindern und Enkeln erzählt – viele haben studiert – wie sie hier Fuß gefasst haben. Und darin sieht man, dass manche Erfolge eben eine Generation dauern. Und selbst wenn die Väter nicht in Arbeit kommen, gleichen dies ihre Kinder aus.
Dann hat Robert Habecks angekündigter Abgang für Furore gesorgt:
Ich fand seine schonungslose Abrechnung richtig und bin vom Wimmern seiner angeblichen Opfer angewidert. Diese rechts-konservativen-populistischen Politiker, die mit ihrer Unfähigkeit das Land in den Abgrund führen und die AfD stark machen, mussten man so richtig an den Pranger gestellt werden. Und sie haben angefangen mit schlechtem Stil und Hetze – vor allem gegen Robert Habeck! Der ehemalige Vizekanzler war einer von wenigen, die Probleme angingen, unangenehme Dinge anpackten und das Land auf Vordermann bringen wollten. Seine Gegner reden alles schlecht – teilweise mit Lügen und Halbwahrheiten – und stiften damit Unfrieden. Habeck hat das jetzt mal in einer Klarheit gesagt und damit hoffentlich die Wähler wachgerüttelt. In Deutschland sehe ich mit Sorge Entwicklungen, die man in Italien und den USA seit Jahrzehnten hat, sich in Frankreich, Belgien, Ungarn, Großbritannien, der Slowakei und Österreich schon länger breit machen und die uns in den Abgrund führen. Ich hoffe, dass sich die Grünen auch weiter auf Habecks Geist besinnen und das Volk es honorieren wird. Wenn auch die Linken sich weiter so konstruktiv entwickeln, können diese beiden Parteien zusammen so stark werden, dass ohne sie keine Regierung zustande kommen kann. Und das wäre gut für Deutschland, Europa und die Welt.
PM Marcel Kunz
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