Eine kürzlich erlebte Notfallsituation in meinem direkten Umfeld hat mir als Rettungsfachkraft wieder mal eindrücklich gezeigt, wie essenziell freie und ungehinderte Zugänge in Wohnhäusern sind. Nachdem eine Patientin aus meinem nahen Umfeld notfallmedizinisch versorgt werden musste, war eine Mieterin aufgefordert, im Flur abgestellte Möbel bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu entfernen, da der Transportweg durch das Treppenhaus erheblich behindert war.
Rettungswege – insbesondere Treppenhäuser und Flure – müssen jederzeit frei zugänglich sein. Sie dienen nicht nur der Evakuierung im Brandfall, sondern sind essenziell für die schnelle Hilfeleistung durch medizinisches Personal. Leider wird diese Notwendigkeit im Alltag häufig unterschätzt.
Ich möchte mit diesem Beitrag auf die Problematik aufmerksam machen und zur Sensibilisierung beitragen. Wohnungsverwaltungen, Eigentümergemeinschaften und Mieter sind gleichermaßen gefordert, auf die Einhaltung der Brandschutz- und Rettungswegvorgaben zu achten.
Wenn Rettungskräfte zum Einsatz eilen, zählt jede Sekunde. Doch was passiert, wenn der Weg zur Hilfe versperrt ist? Treppenhäuser sind nicht nur Durchgänge – sie sind Lebensadern im Notfall!
Rettung im Wettlauf mit der Zeit
- Herzstillstand, Schlaganfall, schwere Verletzungen: Minuten entscheiden über Leben und Tod.
- Patienten müssen oft in Tragetüchern durch enge Treppenhäuser transportiert werden – mit Beatmung, EKG und Monitoring im Schlepptau.
Gefährliche Hindernisse
- Möbel, Kartons oder Fahrräder im Hausflur sind keine harmlosen Ablagen – sie sind potenzielle Todesfallen.
- Blockierte Wege verzögern die Rettung, behindern die Versorgung und können eine Brandausbreitung begünstigen.
Fluchtweg oder Stolperfalle?
- Im Brandfall zählt der freie Weg nach draußen. Jeder Gegenstand im Treppenhaus kann zur tödlichen Hürde werden.
- Für flüchtende Bewohner und eintreffende Einsatzkräfte wird der Hausflur zur Gefahrenzone.
Appell an alle Hausbewohner
Treppenhäuser sind keine Abstellkammern! Wer hier lagert, riskiert Menschenleben. Halten Sie Flucht- und Rettungswege frei – für Ihre Sicherheit und die Ihrer Nachbarn.
Alfred Brandner