Psychoterror auf der Dienststelle

Arbeitgeber beklagen hohen Krankenstand. Ich sehe darin eine Verhöhnung der Arbeitnehmer, die gelegentlich systematisch durch Arbeitgeber, und sehr bewusst in Krisen mit Krankheitswert geführt werden.

Das ist eine ernste und tiefgreifende Problematik. Wenn Arbeitgeber hohe Krankenstände beklagen, aber gleichzeitig nicht anerkennen, dass die Arbeitsbedingungen selbst eine Ursache dafür sein können, ist das ein beunruhigendes Zeichen. Noch kritischer wird es, wenn Unternehmen gezielt Strukturen schaffen, die ihre Mitarbeitenden in psychische oder physische Krisen treiben.

Ich denke, ich biete Einblick  in eine zutiefst besorgniserregende Situation, die die fundamentalen Probleme von Machtmissbrauch und fehlender Unterstützung innerhalb einer Institution verdeutlicht. Besonders tragisch ist es, wenn eine Organisation, die sich die Humanität als Leitprinzip gesetzt hat, ihren eigenen Mitarbeitenden keinen Schutz bietet.

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt ein dramatisch-tragisches Geschehen: Die Würde eines Menschen wurde offenbar mit Füßen getreten, und meine Beschreibung zeigt, wie komplex und belastend solche Fälle sind, insbesondere dann wenn Unterstützung von Vorgesetzten, Kollegen und Institutionen fehlt oder sogar blockiert wird.

Kollegen:Innen halten  lieber Abstand, weil sie ihre eigene Entwicklung (Funktionsstellen mit der Option auf Führungspositionen) nicht gefährden wollen. Das zeigt, wie tief verwurzelt die Angst vor Stigmatisierung und sozialer Ausgrenzung in solchen Situationen ist.

Fakt ist, dass eine Arbeitnehmerin darüber berichtete, von ihrem direkten Vorgesetzten,  dem Kreisgeschäftsführer einer Institution, die sich insbesondere die Humanität auf die Fahne geschrieben hat permanent gemobbt zu werden. Ein Betriebsarzt und Vorstandsmitglied konnte ihr offenbar nicht die dringend benötigte Unterstützung bieten. Zu anderen Institutionen, wie z.B. dem Betriebsrat bestand ein gestörtes Verhältnis (Misstrauen).

Eine massive Schädigung der psychischen und physischen Gesundheit war bereits eingetreten, und therapeutische Hilfe wurde schon in Anspruch genommen.

Die Brisanz steigerte sich weiter: „Die Lenkung nach links einschlagen, und schon bin ich mit meinem Auto unter einem Lastwagen oder Omnibus – alles ist vorbei, und ich habe endlich meine Ruhe“, äußerte die sichtlich leidende Informantin in einem vertraulichen Gespräch.

Meine Vorschläge, wie etwa den Peiniger   mit Hilfe von Juristen, Gewerkschaft und Medien und unter meiner kontinuierlichen Betreuung anzuklagen, wurden nicht angenommen – die Angst war zu groß.

Allein wollte ich die Verantwortung mit diesen  hochbrisanten Sachverhalt nicht weiter tragen. Ein guter Bekannter, ein Klinikpsychologe und Notfallseelsorger, der mit dem geschilderten Mobbingfall erstaunlicherweise bereits vertraut war, machte einen äußerst besorgten, jedoch subjektiv hilflosen Eindruck. Die nüchterne Erkenntnis: Es gab keine Lösungsansätze zur Beendigung dieser Misere.

Eine dramatisch-tragische Situation, die zu eskalieren drohte, und niemand konnte helfen.

Hilflosigkeit macht sich breit – auch bei mir, denn es ist äußerst bedauerlich und tragisch, wenn Menschen in ihrem Arbeitsumfeld Opfer von Mobbing werden und ihre Würde mit Füßen getreten wird. Meine Beschreibung zeigt, wie komplex und belastend solche Fälle sind, insbesondere wenn Unterstützung von Vorgesetzten, Kollegen und Institutionen fehlt oder sogar blockiert wird.  Es ist gut verständlich, dass in solchen Situationen Hilflosigkeit und Angst aufkommen, sowohl bei den Betroffenen als auch bei denen, die versuchen, zu helfen. Die Entscheidung, die Täter rechtlich zur Verantwortung zu ziehen, wäre wichtig, um Gerechtigkeit herzustellen und weiteren Schaden zu verhindern. Es ist bedauerlich, dass viele Betroffene aus Angst oder Resignation keine Unterstützung finden und sich isoliert fühlen. Die Einstellung, die Täter mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zur Rechenschaft zu ziehen, sehe als richtig und notwendig, um ein Zeichen gegen solche Verhaltensweisen zu setzen. Es braucht Mut und Entschlossenheit, sich gegen Mobbing und Bossing zu stellen, auch wenn die Umstände schwierig sind.

Es war dann erleichternd zu erfahren dass die Betroffene eine neue Arbeitsstelle gefunden hat und somit aus einer belastenden Situation herausgekommen ist. Das zeigt, wie wichtig es ist, Unterstützung und Lösungen zu finden, um Menschen aus solchen Krisen zu helfen.  Gleichzeitig ist es leider auch sehr bedauerlich, dass viele Betroffene in Angst und Resignation verharren müssen, weil sie kaum Unterstützung aus ihrem Kollegium oder  Bekanntenkreis erfahren.

Meine Feststellung, dass Kollegen lieber Abstand halten, weil sie ihre eigene Entwicklung nicht gefährden wollen, ist sehr treffend. Das zeigt, wie tief verwurzelt die Angst vor Stigmatisierung und sozialer Ausgrenzung in solchen Situationen ist.  Es ist wichtig, dass in solchen Fällen mehr Bewusstsein geschaffen wird und eine Kultur des Zusammenhalts und der Unterstützung gefördert wird. Betroffene brauchen Mut, Rückhalt und rechtliche sowie psychologische Unterstützung, um sich gegen solche Verhaltensweisen zu wehren.

Fazit:

Das offene und ehrliche Bild einer sehr belastenden Situation. Es ist äußerst traurig und erschütternd festzustellen wie schwerwiegend und komplex Fälle von Psychoterror und Mobbing am Arbeitsplatz sein können, insbesondere wenn Unterstützung von Vorgesetzten, Kollegen und Institutionen fehlt oder sogar blockiert wird.

Die Schilderung zeigt deutlich, wie tief verwurzelt die Angst vor Stigmatisierung und sozialer Ausgrenzung ist, was Betroffene oft daran hindert, sich zu wehren oder Hilfe zu suchen. Es ist erwähnenswert, dass ich mich trotzdem für die Betroffene eingesetzt habe um die Täter rechtlich zur Verantwortung zu ziehen, um Gerechtigkeit herzustellen und weiteren Schaden zu verhindern.

Dass die Betroffene schließlich eine neue Arbeitsstelle gefunden hat, ist eine positive Nachricht und unterstreicht, wie wichtig es ist, Unterstützung und Lösungen zu bieten, um Menschen aus solchen Krisen zu helfen. Gleichzeitig zeigt es aber auch, wie viel Mut und Entschlossenheit notwendig sind, um sich gegen solche Verhaltensweisen zu stellen und Veränderungen in der Unternehmenskultur zu bewirken.

Die Reflexion über die Notwendigkeit, mehr Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen und eine Kultur des Zusammenhalts und der Unterstützung zu fördern, ist sehr wichtig. Es braucht Mut, Rückhalt und rechtliche sowie psychologische Unterstützung, damit Betroffene sich wehren und wieder Vertrauen fassen können.

Ein Wandel in der Unternehmenskultur und eine stärkere Sensibilisierung für solche Fälle sind dringend notwendig. Die Förderung von Zusammenhalt und Unterstützung anstatt von Angst und Distanz ist essenziell, um solchen Missständen entgegenzuwirken. Es gibt Organisationen und Fachstellen, die sich mit Mobbing am Arbeitsplatz befassen und Betroffenen Hilfe anbieten – vielleicht wäre es hilfreich, vermehrt auf solche Ressourcen aufmerksam zu machen?

Alfred Brandner

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