Großdemo vor dem Atomwaffendepot in Mutlangen – Drei Notfallretter aus Schwäbisch Gmünd hatten einen autonomen Rettungsdienst eingerichtet

Die Stationierung der Persing II (1983 – 1987) auf der Mutlanger Heide und eine Großdemo vor dem Atomwaffendepot.

Das ist eine interessante und bedeutende Erinnerung! Die Großdemo mit geschätzten 40000 Teilnehmern am 23. April 1984 zeigt  wie wichtig es war, in dieser kritischen Situationen schnell zu handeln und Lösungen zu finden, insbesondere weil offizielle Stellen nicht gewillt waren Unterstützung zu leisten.

Beim Einsatz auf der Mutlanger Heide gab es laut W. Miller, damals Rettungsdienstleiter beim DRK eine Vorgeschichte. Die Geschäftsleitung und der damalige Vorsitzende  wollten   die Absicherung am liebsten gänzlich untersagen, was jedoch nicht durchgesetzt werden konnte. So haben wir – eine Handvoll Idealisten – eine Möglichkeit gesucht und gefunden, diese Absicherung dennoch zu gewährleisten.

Zwei Personen trafen wichtige Entscheidungen. Der Einsatz von Dr. H. G. Schumacher und W. Miller, um einen autonomen Rettungsdienst zu organisieren war ein beeindruckendes Beispiel für Engagement und Initiative. Auch ich als Rettungsfachkraft, zu dieser Zeit beim MHD in Schwäbisch Gmünd tätig, war mit meinem privat geführten DKW Munga (Geländewagen aus Bundeswehrbeständen), und den Organisatoren, ein Teil dieser notfallmedizinischen Vorsorgemaßnahmen ohne offiziellen Auftrag. Der „Munga“ war an diesem Tag unser Einsatzfahrzeug. Besatzung  Alfred Brandner: Fahrer u. Rettungsfachkraft, Wolfgang Miller Rettungsfachkraft u. Organisator. H.G. Schumacher Arzt u. Organisator.

Leider gibt es  außer vielleicht im Archiv  bei  den  Schwäbisch Gmünder Tageszeitungen kein entsprechendes Material. Wir der waren der Zeit gewissermaßen voraus. Heutzutage kann jeder mit einem Smartphone Bilder und Videos erstellen. Wir hingegen hatten keinerlei Erfahrung mit solchen Veranstaltungen.

Miller: Ich erinnere mich das ein Tumult entstand, als Demonstranten eine Absperrung durchbrachen und Dr. Schumacher trocken bemerkt, die Polizei habe dies absichtlich zugelassen, damit die Demonstranten zufrieden seien. Dann erreichte uns eine Notfallmeldung, dass sich eine Person mit Brandverletzungen auf dem Gelände befände. Allerdings kann ich mich nicht mehr erinnern, ob das tatsächlich der Fall war oder ob sich jemand selbst angezündet hatte. Ich weiß es nicht mehr.

Ich denke es ist beeindruckend, wie wir   trotz Widerständen eine Lösung gefunden haben, um die Absicherung bei der Veranstaltung auf der Mutlanger Heide zu gewährleisten. Das zeigt viel Engagement und Idealismus.

Es ist auch verständlich, dass die Situation damals chaotisch war und viele Details im Nachhinein schwer zu rekonstruieren sind, vor allem ohne moderne Aufzeichnungsmöglichkeiten.

Die Beobachtung, dass Tumult entstand, als eine Absperrung durchbrochen wurde, und die Bemerkung von Dr. Schumacher, dass die Polizei dies absichtlich zugelassen haben könnte, spiegeln die komplexen Dynamiken solcher Einsätze wider.

Auch die Notfallmeldung mit den Brandverletzungen ist ein wichtiger Punkt, auch wenn die genauen Umstände unklar sind.

Solche Erfahrungen sind wertvoll, um aus der Vergangenheit zu lernen und besser auf zukünftige Ereignisse vorbereitet zu sein.

Das ist eine beeindruckende Leistung, die zeigt, wie engagiert und innovativ Menschen in der Region sind, um z.B. auch eine autonome Versorgung bei Notfällen noch schneller und effektiver zu gestalten.

Alfred Brandner

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