Kollektivstrafen für alle Motorradfahrer

Anwohner beliebter Biker – Strecken fühlen sich durch Motorenlärm belästigt, und die Politik geht mit der Umsetzung von geforderten Fahrverboten in die Vollen. Auch die Sperrung beliebter Fahrgebiete sorgt für Unmut.

Es gibt tatsächlich einige Motorradfahrer, die durch ihr auffälliges Verhalten und laute Fahrweise  negativ  auffallen, oft durch technische Veränderungen an ihren Maschinen. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass diese Gruppe nur einen kleinen Teil der  Motorradfahrer ausmacht. Die meisten Biker  fahren  rücksichtsvoll und respektieren die Anwohner. Ein Dialog zwischen den verschiedenen Parteien  könnte helfen, Lösungen  zu  finden, die sowohl den Bedürfnissen der Anwohner als auch den Interessen der  Motorradfahrer gerecht werden.

Es ist für mich verständlich, dass die Anwohner an beliebten Bikerstrecken unter dem Motorlärm leiden, und die Politik auf die Beschwerden reagiert und Fahrverbote in in Betracht zieht, um die Situation zu verbessern.

Nun – auch ich bin ein Biker aus Schwäbisch Gmünd und verbringe einen   Teil meiner verfügbaren Freizeit auch an Motorradfahrertreffpunkten in anderen Landkreisen. Selten treffe ich auf „Spinner“. Rücksichtsvolle und hilfsbereite Biker dagegen fast immer.

Es ist Sonntagvormittag, und meine Ausfahrt führt mich zu einer nahegelegenen Szenen- Kneipe. Dort am Ortsausgang, in einer langgezogenen Kurve einer Landstraße trifft man sich zum ausgiebigen Frühstück und netten Unterhaltungen auf der Terrasse unter blauem Himmel, mit einer großen gelben  Sonne.

Die Stimmung ist gut- man versteht sich. Selbst Anwohner aus dem Dorf, die nicht Motorrad fahren sind mit ihren Kindern mit dabei. Motorradfahrer aller Altersgruppen sitzen gemeinsam auf rustikalen Sitzgarnituren.   Fach – und Sachthemen bieten Einblick in die Welt der Biker. Der eine oder andere in der Runde scheint Motorradsprit in den Adern zu haben, unbezahlbares Fachwissen wird vermittelt. Und nicht zu überhören, das fröhliche Lachen der Gäste.

Auch die Kinder mit ihren Eltern, genießen den Aufenthalt mitten unter Bikern, der mit großer Wahrscheinlichkeit in bleibender Erinnerung bleiben wird.

Für nahezu alle Zielgruppen gibt es offensichtlich Vorlieben. Den einen gefällt die vergleichbar quirlige Urlaubsstimmung direkt bei den zahlreichen Motorrädern aller Marken, anderen die umliegende Natur pur. Ein lebhafte Geschehen, mit vielen fröhlichen Menschen.

Doch was ist das? Es klingt nach einer sehr unangenehmen Situation für die Anwohner des kleinen Dorfes. Das laute Dröhnen der Motorräder, das bereits aus der Ferne hörbar ist, könnte wirklich störend sein, besonders wenn es in Wohngebieten auftritt.

Wenn die Fahrer mit Volllast und möglicherweise modifizierten Maschinen durch die  Straßen rasen, wird der Lärmpegel   oft unerträglich.

Solche Geräusche können nicht nur den Frieden stören, sondern auch das allgemeine  Lebensgefühl der Anwohner beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass die Anliegen der  Anwohner ernst genommen werden und dass Lösungen gefunden werden, um den Lärm  zu reduzieren und ein harmonisches Miteinander zu fördern.

Und ja es gibt sie – die provokanten Motorradfahrer, die mit  ihren merkwürdigen Verhaltensweisen   auf sich aufmerksam   machen wollen. Aber solche Fahrzeugführer sind eben nur eine kleine Minderheit. Die könnte man gezielt ahnden, doch eine Kollektivstrafe für alle Motorradfahrer – das geht mal gar nicht !

Und ja – auch ich liebe den satten Klang der V – Motoren und der Boxer. Das geht, auch ohne meine Mitmenschen in ihrem Ruhebedürfnis zu stören.

Foto: Moto Tag 2015

Alfred Brandner

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