Bau des Steinbühltunnels kommt schneller voran als geplant
Bahn und Auftragnehmer sprechen über Optimierung beim Bau des Boßlertunnels
Die Mineure und Tunnelbauarbeiter im Projektabschnitt Albaufstieg der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm haben allen Grund zur Freude. Bei den sogenannten Nordvortrieben des Steinbühltunnels (4.847 Meter), bei denen von der Baugrube Pfaffenäcker bei Hohenstadt zwei Tunnelröhren in Richtung des Portals Todsburg am Rande des Filstals gebaut werden, ist am Mittwoch in der Oströhre die Dreitausend-Meter-Marke erreicht worden. Damit ist die Röhre, in der später das Streckengleis von Ulm nach Stuttgart verläuft, der erste Tunnel beim Bahnprojekt Stuttgart–Ulm, der auf einer Länge von drei Kilometern vorgetrieben wurde.
Bernd Sievers, Kaufmännischer Leiter bei der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH für den Abschnitt Albaufstieg: „Dreitausend Meter sind im Tunnelbau ein imposantes Etappenziel. Herzlicher Glückwunsch an alle beteiligten Mineure und Tunnelbauarbeiter. Wir freuen uns zudem darüber, dass wir die Marke eher erreicht haben als erwartet.“
Der Tunnelbau profitiert dabei von den sehr guten Ergebnissen aus Vorerkundung und Planung. Die geologischen Verhältnisse am Albaufstieg wurden bislang so angetroffen, wie sie erwartet wurden. „Es gab keine Überraschungen“, so Sievers.
Die parallele Weströhre, in denen später das Streckengleis Stuttgart–Ulm verläuft, ist rund 2.990 Meter weit aufgefahren. Die beiden Südvortriebe des Steinbühltunnels zwischen der Baugrube Pfaffenäcker und dem Portal Hohenstadt sind bereits bei Längen von 441 Metern und 430 Metern durchgeschlagen. Von den beiden Röhren des 4.847 Meter langen Steinbühltunnels sind damit zusammen bereits rund 6.860 Meter gebaut.
Der Steinbühltunnel wird in konventioneller Spritzbetonbauweise hergestellt. Der Durchschlag der Tunnelröhren beim Portal Todsburg war bislang im Jahr 2016 geplant. Sollte sich das bisherige Vortriebstempo fortsetzen, ist ein Durschlag bereits Ende des Jahres denkbar.
Darüber hinaus sprechen Bahn und Auftragnehmer über eine Optimierung beim Bau des zweiten Tunnels am Albaufstieg. Beim 8.806 Meter langen Boßlertunnel wurde die Erkundung der geologischen Verhältnisse weiter intensiviert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Geologie einen deutlich weiterreichenden Einsatz der Tunnelvortriebsmaschine ermöglicht. Dies wird derzeit abschließend geprüft. Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH und ihre Auftragnehmer wollen sich kurzfristig verständigen. Bislang ist der maschinelle Tunnelbau pro Tunnelröhre auf einer Länge von rund 2,8 Kilometern vorgesehen.
PM