Solche Verhältnisse, begründet durch menschliche Defizite, können ein Betriebsklima schaffen das man als krankmachend bezeichnen kann. Doch ein kontinuierliches Fehlverhalten von Führungskräften darf nicht toleriert werden.
Das gibt es nicht werden viele Leser denken- ich widerspreche. Da ich bei einem meiner letzten Arbeitgeber ein solches Geschehen über einen langen Zeitraum kennenlernen durfte, sehe ich mich in der Lage von gesicherten Erkenntnissen sprechen zu können.
Vom Kreisgeschäftsführer bis zu den Erfüllungsgehilfen auf unterster Führungsebene konnte man ein solch defizitäres Verhalten wahrnehmen. Gelegentlich entstand gar das Empfinden diese Führungskräfte wären zum einem überfordert, und zum anderen rüde und abgehoben.
Da ein intaktes Klima als solches im Umgang miteinander nicht nur für die von uns zu erbringenden täglichen Leistungen ein entscheidender Faktor, sondern insbesondere auch für den emotionalen Austausch ist können die Folgen dramatisch sein. Das Gefühl der sozialen Zugehörigkeit, und die wichtige Erfahrung gebraucht, anerkannt, und für gute vollbrachte Leistungen gerecht belohnt zu werden (nicht nur finanziell) sind wichtig zur Bewältigung eventuell gegebener emotionaler Spannungen. Fehlen die Motivationen der Zugehörigkeit, Anerkennung und Wirksamkeit, dann können Krisen voll durchschlagen, und die Krankheitsanfälligkeit steigt dramatisch. (gesicherte Erkenntnisse)
Zunehmend Hohe Ausfallzeiten im Beruf durch depressive Verstimmungen und Überlastung. So und ähnlich lauten zunehmend die Meldungen in den Medien. Ein kontinuierlicher Anstieg psychischer Erkrankungen bei Arbeitnehmern wird beschrieben – auch von den Kostenträgern selbst.
Fast nie, oder eher gar nicht, wird in den Beiträgen darauf hingewiesen, dass ein sehr hoher Anteil dieser Kranken, täglich, und zu tausenden in der Arbeitswelt neu „produziert“ wird. So konnte z.B. nachgewiesen werden, dass in der Automobilindustrie, mit verhältnismäßig großen Abteilungen, verantwortliche Abteilungsleiter , die in ihrem Bereich hohe Ausfallzeiten wegen Krankheit zu verzeichnen hatten, nach Versetzung in eine „gesunde Abteilung“ aus dieser in relativ kurzer Zeit eine „kranke Abteilung“ gemacht hatten.
Es gibt gesicherte Erkenntnisse darüber, dass entsprechende „Arbeitsbedingungen“ und „schlechter Führungsstil“ wenn er lang genug anhält, einen Großteil chronischer Erkrankungen (auch Depressionen) bei Arbeitnehmern verursachen, die unserem Gesundheitswesen teuer zu stehen kommen.
Erkenntnisse weisen schon vor Jahren darauf hin, dass den Kostenträgern in Deutschland Schäden in einer Größenordnung von 30 Milliarden entstehen – allein durch Mobbing. Zudem kann man davon ausgehen, dass ca. 20% aller Suizide in Deutschland durch Mobbing ausgelöst werden. Man spricht hier von 30000 Selbsttötungen.
Ich wage zu behaupten, dass eine Änderung erst dann zu erwarten ist, wenn elementare Anforderungen an ein menschliches Miteinander erfüllt sind.
Ein kontinuierliches Fehlverhalten von Führungskräften darf nicht toleriert werden
Alfred Brandner