Stuttgart 21: Bahn feiert Richtfest für neuen Fernbahnhof am Flughafen

Rohbau für Fern- und Regionalbahnhof an Flughafen und Landesmesse ist abgeschlossen • Neuer Anschluss an starke Schiene für mehr als 250.000 Menschen entsteht • Olaf Drescher, Vorsitzender Geschäftsführung DB PSU: „Stuttgart 21 ist viel mehr als der künftige Hauptbahnhof“.

Die starke Schiene kommt an den Stuttgarter Flughafen! Die Deutsche Bahn hat heute das Richtfest für den Rohbau des neuen Fern- und Regionalbahnhofs am Stuttgarter Flughafen und der Landesmesse gefeiert. Der Rohbau des zentralen Zugangsgebäudes der neuen Station ist fertiggestellt.

Das Richtfest wurde heute mit hochrangigen Vertretern der Deutschen Bahn, der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, der Europäischen Kommission, des Stuttgarter Flughafens sowie der Baubranche mit weiteren Ehrengästen feierlich begangen.

Olaf Drescher, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH in Vertretung des kurzfristig erkrankten Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG: „Stuttgart 21 ist viel mehr als der künftige Hauptbahnhof. Denn als ein wesentliches Element von S21 entsteht am Flughafen der Landeshauptstadt eine neue Mobilitätsdrehscheibe mit zwei rund 440 Meter langen Bahnsteigen; erstmals werden Messe und Flughafen sowie die Filderebene mit rund 250.000 Einwohnerinnen und Einwohnern an den Fern- und Regionalverkehr der Bahn angeschlossen. Stuttgart 21 ist auch am Flughafen ein starkes Symbol für die starke Schiene.“

Dr. Gero Hocker, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Mit dem Richtfest für den Fernbahnhof Stuttgart Flughafen ist ein wichtiger Meilenstein zur Neuordnung des Stuttgarter Bahnknotens erreicht. Hier wird eine einzigartige Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger – Fern- und Regionalbahn, Flugverkehr, Fernbus und Auto – realisiert. Es ist ein großer Schritt, um die wachsenden Verkehrsströme möglichst effizient, kundenfreundlich und nachhaltig zu bewältigen und pünktliche, saubere und verlässliche Verbindungen für die Reisenden zu erreichen. Durch die schnellere Anbindung des Flughafens und des Messegeländes wird die gesamte Metropolregion attraktiver. Großer Dank gilt allen Beteiligten für ihre hervorragende Arbeit.“

Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg: „Der neue Flughafenbahnhof wird deutlich attraktivere Fahrzeiten aus fast allen Richtungen der Region und darüber hinaus zum Stuttgarter Flughafen und zur Landesemesse ermöglichen, zum Teil wird die Fahrzeit mehr als halbiert werden. Das Land wird den neuen Bahnhof mit vielen Regionallinien direkt anbinden und so für schnelle und umsteigefreie Verbindungen sorgen. Selbstverständlich erwarten wir das auch von der DB bei der Fernverkehrsanbindung, damit der Flughafen auch überregional direkt angebunden ist. Land und Flughafen erwarten von der DB, dass sie künftig anders als bisher geplant den Flughafen öfter als alle zwei Stunden anfährt, und das nicht nur mit IC-Zügen sondern auch mit ICEs. So ärgerlich die Verzögerungen bei der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 sind, muss nun dafür gesorgt werden, dass der Flughafenbahnhof zeitgleich mit S21 und dem neuen Durchgangsbahnhof in Betrieb geht. Nun gilt es, dass weiterhin mit Hochdruck an dem Anschluss der Gäubahn über den Flughafen an den Hauptbahnhof gearbeitet wird. Wir appellieren an den Bund, Wort zu halten und die Finanzierung des Pfaffensteigtunnels sicherzustellen. Um den Knoten Stuttgart fit für die Anforderungen der Zukunft mit deutlich mehr Fahrgästen zu machen, benötigen wir auch den vollständigen Ausbau des Digitalen Knotens Stuttgart. Hierzu fordern wir die Bahn und den Bund auf, den Weg für den Baustein 3 und damit für den Ausbau bis zu den Linienendpunkten der S-Bahn freizumachen.“

Silke Brocks, Stellvertretende Referatsleiterin B1 (Verkehrsnetze) der Europäischen Kommission: „Im transeuropäischen Verkehrsnetz ist die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Stuttgart–Ulm und mit ihr der neue Fernbahnhof am Stuttgarter Flughafen ein Kernstück für eine verbesserte Verbindung von West- und Osteuropa. Durch den perfekt integrierten Flughafen in der Region wird diese neue Verkehrsachse den gesamten Rhein-Donau-Verkehrskorridor stärken. Es zeigt dabei vorbildlich, wie man durch eine attraktive Schienenverbindung effizient Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern kann. Das ist entscheidend für die gesteckten Klimaziele des europäischen Green Deals sowie für die Stärkung des europäischen Binnenmarkts. Die Europäische Kommission unterstützt das globale Projekt Stuttgart–Ulm mit über einer Milliarde Euro.“

Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart: „Mit dem Flughafen-Fernbahnhof werden drei große Ziele Wirklichkeit: Der Stuttgarter Flughafen wird zukünftig mit dem Fern- und Regionalverkehr in sechs bis acht Minuten vom Stuttgarter Hauptbahnhof aus erreichbar sein. Stuttgart gehört zukünftig auch zu den wenigen Städten mit einem Flughafen-Fernbahnhof, die auf der Filderebene lebenden Menschen – in den Stuttgarter Fildervororten sowie in den anderen Filderkommunen – werden genauso wie der Flughafen und die Messe regional und überregional an den Schienenfernverkehr angebunden. Und der Flughafen Stuttgart wird gerade auch zur Mobilitätsdrehscheibe von nationaler, ja sogar von europäischer Bedeutung für Flug-, Bahn-, Bus- und Automobilverkehr. Der Flughafen Stuttgart dürfte damit der verkehrlich am besten angeschlossene Verkehrsflughafen in ganz Deutschland werden.“

Carsten Poralla, Geschäftsführer Non-Aviation der Flughafen Stuttgart GmbH: „Wir befinden uns in einer Zeit der Transformation, das wissen wir alle. Wir machen uns mit großen Schritten daran, die Zukunft der Mobilität maßgeblich mitzugestalten – man könnte sagen „wir stellen jetzt die richtigen Weichen“. 250.000 Menschen, die auf den Fildern und darüber hinaus wohnen, werden an den Fern- und Regionalverkehr der Bahn angeschlossen. Und das sehen wir heute hier live. Wir machen nicht nur den Flughafen fit für die nächsten 100 Jahre. Wir sorgen dafür, dass die Region, das gesamte Land Baden-Württemberg, den Anschluss bekommt, den es braucht.“

Klemens Haselsteiner, Vorstandsvorsitzender STRABAG SE: „Mit dem heutigen Richtfest des Fernbahnhofs am Stuttgarter Flughafen erreichen wir einen weiteren wichtigen Meilenstein und freuen uns über den sichtbaren Fortschritt in diesem bedeutenden Infrastrukturbauprojekt. Wir sind stolz darauf, diese wichtige neue Anbindung des Flughafens an die Neubaustrecke Stuttgart–Ulm gemeinsam mit den Projektbeteiligten realisieren zu dürfen und danken für die hervorragende Zusammenarbeit.“

Neue Mobilitätsdrehscheibe am Flughafen

Reisende profitieren dank der künftigen Mobilitätsdrehscheibe von deutlich verringerten Fahrzeiten und kürzeren Wegen. Die neue Reisezeit vom Stuttgarter Hauptbahnhof zum Landesflughafen beträgt künftig nur noch sechs statt heute 27 Minuten. Von Ulm aus wird die Fahrtzeit zum Flughafenbahnhof lediglich noch rund 30 Minuten betragen – statt heute mehr als 1 Stunde 30 Minuten; von Heidelberg aus beispielsweise werden Reisende nur noch 44 Minuten lang statt heute 1 Stunde 24 Minuten zum Flughafen unterwegs sein.

Stuttgart 21

Stuttgart 21 ermöglicht weitreichende Verbesserungen des Schienennetzes im Südwesten. Das Projekt schafft die Kapazität für mehr Züge und kürzere Reisezeiten im bundesweiten Fernverkehr sowie im Nahverkehr. Der Regionalverkehr profitiert zudem von vielen neuen umsteigefreien Verbindungen sowie verbesserten Anschlüssen an den Fernverkehr. Zudem ist Stuttgart 21 die Voraussetzung für den Deutschlandtakt im Südwesten.

PM DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH

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