Sportliche Aktivitäten sind für die physische und psychische Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern in Feuerwehr- und Rettungsdiensten von entscheidender Bedeutung

Mit meinem Wissen aus der Tätigkeit als Rettungsfachkraft und Multi – Funktion´s – Sportler mit Lehrfunktion, möchte ich mich unterstützend engagieren. Grundlegende Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit Lehren möglich ist sind gegeben.

Über zehn Millionen Rettungsdiensteinsätze (Krankentransport / Notfalleinsätze) werden in der Bundesrepublik Deutschland jährlich durchgeführt. Sie fordern von den Rettungskräften hohe fachliche und soziale Kompetenz, und führen zur erheblichen physischen und psychischen Beanspruchungen. Es ist daher dringend erforderlich, dass entsprechende präventive Maßnahmen getroffen werden. Ähnlich wie bei der Polizei und der Feuerwehr sollten die Ausbildungsbewerber unter anderem einem Sporttest unterzogen werden.

Rettungsfachkräfte sind wahre Multitalente. Sie sind Seelsorgerinnen, Lebensretterinnen, Überlebenskämpferinnen, Beschützerinnen, Freundinnen und Helferinnen zugleich. Sportliche Betätigung sollte essenzielle Arbeitsgrundlage sein, doch vielen fehlt die Motivation.

Es ist allgemein bekannt und wissenschaftlich belegt, dass sportliche Betätigung nicht nur die Fitness verbessert, sondern auch die Leistungsfähigkeit in anderen Lebensbereichen steigert. Regelmäßiger Sport, ob allein oder in der Gruppe, stärkt nicht nur das Herz-Kreislauf-System, sondern auch die seelische Gesundheit.

Jeder im Rettungsdienst weiß um das folgende Szenario: Der Funkmeldeempfänger piept, und plötzlich muss man aus der Ruhephase heraus zum Einsatzfahrzeug eilen. Am Einsatzort angekommen, werden Notfallkoffer und EKG schnell entnommen und dann geht es im Eiltempo in den fünften Stock. Nach der Akutversorgung folgt der Transport zurück zum Fahrzeug. Ein Patient mit einem Körpergewicht von weit über 100 kg ist heutzutage keine Seltenheit mehr.

Auch die psychische Leistungsfähigkeit muss gewährleistet sein, was die Darstellung eines weiteren Einsatzgeschehens belegt.

„Schnittverletzungen an den Unterarmen, näheres nicht bekannt“ so die Meldung vom Leitstellensachbearbeiter.

Das Rettungsteam eilt zur Wohnung des Patienten – man soll ja gewisse Zeitfenster einhalten. Erwartet werden wir von einer Frau im Eingangsbereich. Die Eingangstüre ist geöffnet, und eine große „Blutspur“ führt in die Wohnräume. Alles geht jetzt sehr schnell – Bruchteile von Sekunden bestimmen nun den Verlauf. Auf die Frage nach dem Patienten, weist sie auf ein anderes Zimmer aus dem im gleichen Augenblick ein Mann mit stark blutenden Wunden an beiden Unterarmen heraustritt. Dieser Mensch, ausgerüstet mit zwei großen Metzger – Messern, die er bedrohlich in den Händen hält, bezieht nun eindeutige Position vor dem einzigen Ausgang aus der Wohnung. Eine Fluchtmöglichkeit besteht nicht mehr, und ein Polizei – Notruf lässt sich in dieser Einsatzlage nicht absetzen.

Die Situation, die sich hier entfaltet, ist in der Tat höchst gefährlich und unvorhersehbar. Das Rettungsteam steht vor einer äußerst kritischen Lage, in der Sekundenbruchteile über Leben und Tod entscheiden können. Die blutende Wunde an beiden Unterarmen des Mannes und die bedrohlichen Metzgermesser erhöhen den Gefährdungsgrad erheblich. Diese Situation erfordert ein hohes Maß an Professionalität, Zusammenarbeit und schnellem Denken. Das Rettungsteam muss die richtigen Entscheidungen treffen und die Sicherheit aller Beteiligten gewährleisten.

In der Tat, dieser Notfalleinsatz verdeutlicht die immense Bedeutung der psychischen Belastbarkeit im Rettungsdienst. Die knappe Meldung “Schnittverletzungen an den Unterarmen, näheres nicht bekannt” birgt eine Vielzahl von Unsicherheiten und Risiken:

1. Unbekannte Schwere der Verletzungen: Ohne weitere Informationen über die Art und Tiefe der Schnittverletzungen ist es schwer einzuschätzen, wie dringend medizinische Hilfe benötigt wird.

2. Bedrohliche Situation: Der Mann mit den blutenden Wunden und den Metzgermessern stellt eine unmittelbare Gefahr dar. Das Rettungsteam muss schnell handeln, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

3. Psychische Belastung: Die Rettungskräfte stehen unter enormem Druck. Sie müssen nicht nur die körperlichen Verletzungen behandeln, sondern auch die psychische Belastung bewältigen, die mit solchen gefährlichen Situationen einhergeht.

4. Kommunikation und Koordination: Die Zusammenarbeit zwischen dem Rettungsteam, der Frau im Eingangsbereich und möglicherweise der Polizei ist entscheidend. Jeder Schritt muss präzise abgestimmt sein.

5. Schnelles Denken: Sekundenbruchteile können über Leben und Tod entscheiden. Das Team muss klug und schnell handeln.

Die psychische Stärke der Rettungskräfte ist hier von größter Bedeutung. Sie müssen nicht nur ihre eigenen Emotionen kontrollieren, sondern auch professionell und einfühlsam auf die Situation reagieren.

Dieser kurze Einblick in die Einsatzabläufe verdeutlicht, wie wesentlich eine grundlegende physische und psychische Fitness ist, um den Arbeitsalltag von Mitarbeitenden in Rettungsdiensten und Feuerwehren erheblich zu erleichtern.

Nun der Frühling ist jetzt da, und die grauen Nebel hat das Licht durchdrungen. Der Frühling ist eine wunderbare Zeit, um sich im Freien zu bewegen und die Natur zu genießen. Und es gibt zahlreiche Möglichkeiten sportliche Aktivitäten „draußen“ auszuüben. Viele haben darauf gewartet, denn die Herstellung und Aufrechterhaltung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit ist essenziell.

Mit dem Eintreffen des Frühlings und dem Verschwinden der grauen Nebeltage könnte auch das Interesse an sportlichen Aktivitäten steigen. Selbst ein kurzes, individuell angepasstes tägliches Training kann ein effektives therapeutisches Mittel zur Vorbeugung, für das allgemeine Wohlbefinden und zur Stärkung sein.

Es ist weitgehend anerkannt und nachgewiesen, dass sportliche Aktivität nicht nur die körperliche Fitness verbessert, sondern auch die Leistung in anderen Lebensbereichen steigert. Ob alleine oder in einer Gruppe ausgeführt, fördern regelmäßige sportliche Übungen nicht nur das Herz-Kreislauf-System, sondern auch das seelische Wohlbefinden.

Als Rettungsfachkraft und aktiver Dan- Träger in Kampfsportarten wie Taekwondo und Goshin Jitsu sehe ich Sport als ein effektives und therapeutisches Mittel zur Vorbeugung, zum Wohlbefinden und zur Stärkung der Stabilität und setze mich seit Jahren dafür ein.

Wir befinden uns derzeit in einer herausfordernden Ausnahmesituation, aber wir müssen die Welt so akzeptieren, wie sie ist – es gibt keine andere. Kriegerische Konflikte bedrohen den Weltfrieden und können die materielle Existenz vieler Menschen gefährden.

Dennoch hat die Gesundheit und ihr Schutz oberste Priorität. Trotz fortwährender Beschränkungen dürfen wir nicht resignieren. Ein kleines, tägliches Spezialtraining könnte ein wirksames therapeutisches Mittel zur Prävention, zum Wohlbefinden und zur Stärkung sein.

In fast allen Sportschulen und Trainingsstätten ist die aktive Teilnahme an allen Sportarten weitgehend uneingeschränkt möglich. Es gibt jedoch auch viele andere Wege, den passenden Übungssport zu finden. Ein umfassendes und wirksames Fitnessprogramm kann von nahezu jedem, auch alleine und auf kleinstem Raum, umgesetzt werden. Wer sich an den Schul- oder Vereinssport erinnert, kann seine damals bevorzugten Bewegungsabläufe als wirksames und therapeutisches Mittel zur Prävention, zum Wohlbefinden und zur Stärkung in seinen Alltag integrieren.

Ein kleiner Einblick in die Welt der Athleten kann den Anfang erleichtern. Doch die Planung einer Trainingseinheit muss individuell erfolgen.

Das Szenario ist bekannt: Der Frühling vertreibt den Nebel, und die sonnigen Tage wecken die Lust auf sportliche Aktivitäten. Laufen liegt im Trend. Gesagt, getan, und schon geht es flott durch den Wald. Aber bereits nach kurzer Strecke wird das Atmen schwer, und Seitenstiche signalisieren die körperlichen Grenzen.

Diese Erfahrung zeigt deutlich, dass grundlegende Fitness unsere Lebensqualität steigern könnte.

Es gibt zahlreiche Wege, die Leistungsfähigkeit zu steigern oder zu erhalten. Eine solide Basis bildet ein regelmäßiges Ausdauertraining. Ergänzend dazu kann ein Ganzkörper-Krafttraining, für das man nicht zwingend teure Geräte oder ein Fitnessstudio braucht, sehr nützlich sein.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Trainingsaufbau richtig gestaltet wird, da dieser über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann. Übertreibungen sollten vermieden werden. Körperliche Aktivitäten sollten effektiv und vor allem auch Spaß machen, ohne dabei Schäden zu verursachen.

Sport – Anfänger sind sich oft unsicher, wie sie ihre verschiedenen Fähigkeiten in ein Trainingsprogramm einbauen können, um den angestrebten Fortschritt zu erzielen. Schon mit einigen Grundkenntnissen kann man ein persönliches Programm entwickeln. Entscheidend ist der Wunsch und der vorhandene Wille, aktiv zu werden. Es ist wichtig, motiviert und energisch an das neue „Projekt“ heranzugehen. Eine solche Haltung vereinfacht den Prozess.

Kontrolliertes Atmen

Beginnen wir mit der Atmung. Es ist allgemein bekannt, dass Menschen oft „falsch“ atmen – zu schnell und zu flach. Dies ist keine gute Grundlage für sportliche Aktivitäten. Durch bewusst kontrolliertes Atmen können wir jedoch ideale Bedingungen für den Start schaffen. Am besten sitzen wir dabei aufrecht, mit geschlossenen Augen, überkreuzten Beinen, Händen auf den Knien und nach oben zeigenden Handflächen. Die Einatmung erfolgt durch die Nase und die Ausatmung durch den Mund, wobei eine Zwerchfellatmung mit verlängerter Ausatemphase angestrebt wird. Mit ruhigen und gleichmäßigen Atemzügen erreicht man in etwa zehn Minuten einen entspannten Zustand mit fast 100%iger Sauerstoffsättigung im arteriellen Blut.

Aufwärmen

Ein allgemeines und effektives Aufwärmen sollte idealerweise etwa ein Drittel der Körpermuskulatur aktivieren, um einen positiven Effekt zu erzielen. Die Dauer des allgemeinen Aufwärmens sollte etwa 10 bis 15 Minuten betragen, wobei dies von individuellen Faktoren wie dem Gesundheitszustand, dem Alter und anderen wichtigen Kriterien abhängt. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Intensität der Übungen nicht zu einer Überforderung führt. Die Ausführungen sollten so angepasst sein, dass auch Anfänger in der Lage sind, währenddessen einen klaren Gedankenaustausch zu führen. Eine Steigerung der Körpertemperatur und das Auftreten von Schweiß sind Zeichen für die steigende Leistungsbereitschaft des Körpers, was eine optimale Vorbereitung für das nachfolgende Aufwärmtraining darstellt.

Aufwärmen individuell

Diese erforderliche Maßnahme beinhaltet das gezielte Aufwärmen aller Muskel- und Gelenksysteme die im weiteren Trainingsverlauf beansprucht werden. Sinn macht eine zwischendurch positiv wirkende Auslockerung des Körpers. Wichtige Elemente sind die einfache Aufwärmgymnastik verbunden mit Dehnungsübungen. Wippen ist bei den Ausführungen nicht zu empfehlen, da von den Auswirkungen eher ein gesundheitsschädigender Effekt zu erwarten ist. Die Ausübung einfacher Gymnastik kann in mehreren Variationen erfolgen.

Dynamische Gymnastik umfasst alle Bewegungen, die den gesamten Körper aktivieren, wie Laufen, Springen, Hüpfen, Tanzen und Ähnliches.

Statische Gymnastik bezieht sich auf Übungen, die man ausführen kann, ohne seinen Standort zu verändern, egal ob stehend, sitzend oder liegend. Dazu gehören Liegestütze, Bauchpressen, Klimmzüge und kontrollierte Kopfbewegungen.

Konditionsgymnastik kombiniert dynamische und statische Übungen. Die dynamische Gymnastik fördert die Ausdauer, während die statische die Muskulatur kräftigt.

Beim Trainingsprogramm bildet das Hauptprogramm den Kern jeder Trainingseinheit. Wenn Kraft und Ausdauer zusammen trainiert werden, gilt der Leitsatz „Kraft vor Ausdauer“. Im Krafttraining ist es sinnvoll, zuerst die großen Muskelgruppen und dann die kleineren zu trainieren, sowie anspruchsvolle Übungen vor einfacheren auszuführen.

Abkühlen (Cool-Down)

Das Abkühlen sollte als Standardpraxis nach körperlicher Aktivität betrachtet werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Regenerationszeit zu verkürzen, indem sie die Durchblutung der zuvor beanspruchten Muskeln erhöhen. Stoffwechselprodukte werden entfernt und die Muskeln erhalten eine verstärkte Zufuhr von Nähr- und Aufbaustoffen.

Das Cool-Down ist eine grundlegende Maßnahme, die auch dazu geeignet scheint, eine schnelle Leistungssteigerung zu fördern.

Wasser- und Elektrolythaushalt

Nach dem Training ist es notwendig, Flüssigkeit und Elektrolyte aufzufüllen. Für den Breitensport empfehlen Ernährungswissenschaftler klassische Apfelschorle als geeignetes Getränk. Das ideale Mischverhältnis liegt bei drei bis vier Teilen Wasser zu einem Teil Saft. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, sollte das Mineralwasser etwa 150 mg Natrium und mindestens 50 mg Magnesium pro Liter enthalten. Es ist jedoch auch wichtig zu beachten, dass die Flüssigkeitsaufnahme lange vor dem Training beginnen sollte, da die Aufnahme durch den Körper laut Literaturangaben mindestens 20-30 Minuten dauert.

Ich wünsche allen Rettungsfachkräften die sich für sportliche Aktivitäten interessieren, einen erfolgreichen Start. Idealerweise sollten Sie die notwendigen Fähigkeiten in Sportvereinen oder ähnlichen Einrichtungen erwerben, oder zumindest unter der Anleitung von erfahrenen Trainern.

Alfred Brandner

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