Es sind nicht die Kirchenaustritte, die mir Sorgen machen. Es ist die Abkehr vom Glauben an Gott, die Abkehr von den 10 Geboten. Jeder macht sich seine eigenen“10 Gebote“, wobei am wichtigsten ist, dass die Einhaltung dieser Gebote nur ihm dient und allen anderen schadet.
Kennen Sie die 10 Gebote, ich meine die aus der Bibel, nicht Ihre eigenen. Nein? dann sind Sie in guter Gesellschaft, denn nur noch wenige kennen sie. Nicht einmal mehr jeder Kirchenvertreter kennt sie. Die Kirche hat sich nicht erst mit den vielen Mißbrauchsvorwürfen von ihren eigenen Geboten verabschiedet. Die Kirche als Institution hat ein massives Glaubensproblem. Und wie sollen „normale“ Menschen dann glauben, wenn es nicht einmal die Kirchenvertreter tun.
Toll, was der Pabst heute in seiner Weihnachtsansprache alles forderte und toll, wie ihn die gläubigen Menschen, die wieder zu tausenden zum Vatikan gepilgert sind, dafür loben. Aber kaum ist die Zeremonie vorbei, ist alles vergessen. Die Liebe zu seinem Nächsten genauso wie der Schutz der Natur.
Ich wundere mich nicht mehr, wenn in Geislingen Menschen kurz vor Weihnachten gegen eine Flüchtlingsunterbringung am Daimlerplatz protestieren und dann in der Kirche die Geburt Christi feiern, einem Kind einer Flüchtlingsfamilie. Welch eine Heuchelei.
Ich hatte selbst noch am 24. Nachmittags eine lange und intensive Diskussion mit einem Menschen, der pauschal gegen alle Flüchtlinge wetterte. Und das in einem Ton, dass sich mir die Haare aufstellten. Auch er aber ein gläubiger Christ, der Abends in die Kirche wollte.
Und dann die scheinheilige Diskussion über die Aktionen der „Letzten Generation“. Ohne Skrupel stellt man sie auf eine Stufe mit den mordenden Terroristen der RAF. Gleichzeitig sprechen die selben Menschen von den Reichsbürgern als von wenigen Spinnern, die, obwohl gut mit Waffen versorgt, gar nicht gefährlich sein können. Sie sind einfach nur doof.
Seit Christus geboren wurde hat die Kirche, nein, besser der Glaube, vielen Krisen durchlebt. Aber immer blieben genug gläubige Christen, die die 10 Gebote befolgt haben. Trotz Kreuzzügen, trotz Hexenverbrennung, der Glaube an das Gute hat überlebt.
Aber heute ist das anders! Der Glaube hat die Menschen verlassen. Er wurde ersetzt vom Egoismus. Wer heute lebt, dem scheint die Zukunft der Natur, in der seine Kinder und Enkelkinder leben müssen, ziemlich egal. Hauptsache mir geht es gut und um himmelswillen erhöht nicht die Steuern auf Kraftstoffe.
Der Besuch der Kirche scheint zu einem Ablasshandel verkommen. Aber so einfach werden Sünden nicht vergeben.
Joachim Abel
Die zehn Gebote, Grundlage der christlichen Ethik
Einzelne Gebote kennen viele aus dem Religionsunterricht: Du sollst nicht töten. Oder: Du sollst Mutter und Vater ehren. Nach biblischer Überlieferung hat Gott die Zehn Gebote dem Propheten Mose auf dem Berg Sinai übergeben. Sie sind im Alten Testament überliefert. Die Gebote regeln die Haltung des Menschen zu Gott und zu den Mitmenschen.
Das erste Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Das zweite Gebot
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
Das dritte Gebot
Du sollst den Feiertag heiligen.
Das vierte Gebot
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Das fünfte Gebot
Du sollst nicht töten.
Das sechste Gebot
Du sollst nicht ehebrechen.
Das siebte Gebot
Du sollst nicht stehlen.
Das achte Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Das neunte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Das zehnte Gebot
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.