„Es ist erschreckend, wie häufig grausame Übergriffe auf wehrlose Tiere verübt werden“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Wir verzeichnen fast täglich Fälle, bei denen die Tiere mit Druckluftwaffen, Schrot oder Armbrustpfeilen beschossen, mit ätzenden Flüssigkeiten übergossen, getreten oder anderweitig misshandelt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass die Verantwortlichen überführt und zur Rechenschaft gezogen werden. PETA fordert außerdem harte Strafen für Tierquälerei, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Wer wehrlose Tiere aus Spaß quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“
Erst gestern ließ ein Unbekannter einen lebenden Hahn in der Tierkörpersammelstelle Ludwigsburg zurück – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise
Gestern wurde ein Hahn in das Ludwigsburger Tierheim gebracht, den ein oder mehrere Unbekannte lebend in einer Tierkörpersammelstelle im Stadtteil Eglosheim zurückgelassen hatten. Ein Passant entdeckte das völlig dehydrierte, hungrige und geschwächte Tier und alarmierte das Tierheim. Helferinnen und Helfer von „Tier-Engel unterwegs e. V.“ sicherten den Vogel und brachten ihn zum Tierheim Ludwigsburg, wo er erstversorgt und an ein neues Zuhause vermittelt werden konnte. PETA hat nun Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart erstattet, unter anderem wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die die tatverantwortliche Person überführen. Menschen, die etwas beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen.
Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.
PM PETA Deutschland e.V.