Der Göppinger Kammerchor musiziert am Sonntag, 17. November 2019 um 18 Uhr in der Oberhofenkirche Göppingen geistliche Vokalwerke zum Volkstrauertag. Im Mittelpunkt steht dabei das berührende Requiem des französischen Komponisten Gabriel Fauré in der Fassung für Solisten, Chor und Orgel.
Fauré vertont überwiegend die tröstlichen Passagen des Requiemtextes und lässt nur am Rande die dramatischeren Inhalte aufscheinen. Gabriel Fauré (1845 – 1924) wurde von Camille Saint-Saens unterrichtet und hatte seinerseits auch berühmte Schüler, z.B. Maurice Ravel und Reynaldo Hahn. Er war ein „Kind der Kirchenmusikausbildung“ und wurde auch „der französische Schumann“ genannt. Das 1888 komponierte Requiem in der Fassung für Orgel wurde auch an Faurés eigener Trauerfeier aufgeführt. Die „eigenständige, poetisch nuancierte Tonsprache auf der Grundlage differenzierter Harmonien“ stellte für die damalige Zeit etwas Unerhörtes dar. Faurés Bild vom Jenseits ist eine friedvolle und angenehme Vision, ein Himmel, der allen Fegefeuerschrecken verloren hat. Damit stand seine Vorstellung in großem Gegensatz zu der damals herrschenden Lehrmeinung der katholischen Kirche. Der letzte Teil ‚In Paradisum‘ wurde noch nachträglich hinzugefügt.
Im ersten Teil des Konzerts erklingen Trauer- und Trostmotetten barocker Meister, so die Motette ,Der Mensch vom Weibe geboren’ von Johann Christoph Bach, zwei Motetten aus dem Israelsbrünnlein von Johann Hermann Schein (,Da Jakob vollendet hatte‘ und ,Die mit Tränen säen‘) sowie ,Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen‘ von Gottfried August Homilius. Zwischen den beiden Teilen steht überleitend das Werk ,Spiegel im Spiegel‘ des estnischen Komponisten Arvo Pärt in der Fassung für Orgel solo.
Ausführende sind Olga Wegener (Sopran), Sascha Kecskes (Bariton), Georg Oberauer (Orgel) und der Göppinger Kammerchor, bei diesem Konzert letztmalig unter der Leitung von Fabian Wöhrle.
Fabian Wöhrle leitet den Göppinger Kammerchor seit April 2014. Nach fünf Jahren musikalisch fordernder, aber auch überaus fördernder Zusammenarbeit heißt es wieder einmal Abschied zu nehmen. In den vielen stets sehr strukturierten, gewinnbringenden und heiteren Proben erarbeitete Fabian Wöhrle auch selten gehörte Werke in oft ganz eigener Zusammenstellung. Dabei arbeitete er schon von Beginn einer Probenphase an am musikalischen Ausdruck. Das Bemühen um und das Erreichen einer sicheren Intonation war ebenfalls wichtiger Bestandteil der Probenarbeit. In bester Erinnerung sind die musikalischen Weihnachtsoratorien, die er stilsicher und spannend aus unterschiedlichen Vertonungen verschiedener Komponisten zusammengestellt hatte.
Auch die Presse (NWZ) und die Zuhörer waren begeistert:
„Bewegende Interpretation“ der Johannespassion von Johann Sebastian Bach,
„Gelungenes Experiment“, „Leichtigkeit und Heiterkeit, die der Dirigent zum Ausdruck brachte“, „Kammerchor wagt Alternative“ und das, was er dem Chor von Anfang an vermittelte: „Die pure Lust am Singen“.
Der Abschied fällt. den Mitgliedern des Göppinger Kammerchores nicht leicht, doch sie wünschen natürlich Fabian Wöhrle für den beruflichen Abschnitt ohne die Göppinger alles Gute und weiterhin viel Freude und Erfolg.
Im Frühjahr / Sommer 2020 wird der Göppinger Kammerchor wieder sein schon etabliertes Sommernachtskonzert mit dem Nachfolger von Fabian Wöhrle musizieren.
Karten für das bevorstehende Konzert sind für 15 Euro (Schüler und Studenten haben freien Eintritt) im Vorverkauf beim i-Punkt in Göppingen, der Baronner’schen Apotheke in Bad Boll oder bei den Chormitgliedern erhältlich.
Am Samstag, 16. November 2019 führt der Göppinger Kammerchor das Konzert um 18 Uhr auch in der katholischen Kirche St.Thilo in Heiningen auf.
PM Gisela Sonnabend Göppinger Kammerchor