VEREHRT – VERFOLGT – VERGESSEN

Datum/Zeit
Date(s) - 22/06/2017
19:00 - 20:00

Veranstaltungsort
Göppingen-Jebenhausen - Jüdisches Museum

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Die Wanderausstellung über Opfer des Nationalsozialismus beim FC Bayern München ist im Jüdischen Museum zu Gast.

Wo sind sie geblieben? 56 Mitglieder des FC Bayern mussten zur Zeit der Nazi-Diktatur aus religiösen oder politischen Gründen fliehen oder wurden deportiert. Hinter dieser Zahl stecken die Leidensgeschichten von Funktionären und Spielern des Vereins. Neun dieser Biographien, darunter die der Ehrenpräsidenten Kurt Landauer und Siegfried Herrmann sowie des Jugendfunktionärs Otto Beer, werden in einer Wanderausstellung des FC Bayern ausführlich dargestellt. Sie entstand in Kooperation mit der Evangelischen Versöhnungskirche der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Die Ausstellung ist für zwei Wochen – auch bei der Göppinger Kulturnacht am 24. Juni – im Jüdischen Museum in der Alten Kirche Jebenhausen zu sehen. Am Donnerstag, 22. Juni um 19 Uhr, findet eine Führung durch die Ausstellung mit Museumsleiter Dr. Karl-Heinz Rueß statt.

Bereits im Sommer 1938 wurde Otto Beer deportiert. Als langjähriger Jugendfunktionär hatte er einen beachtlichen Anteil am sportlichen Aufstieg des FC Bayern, der seinen ersten Höhepunkt in der Deutschen Meisterschaft 1932 fand. Otto Beer, seine Frau Nelly und die beiden Söhne Ernst Rudolf und Kurt Gustav wurden 1941 ins KZ Kaunas in Litauen deportiert und dort ermordet.

Am 22. März 1933, kurz nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten legte Kurt Landauer sein Amt als Bayern-Präsident nieder. 1938 wurde er nach der Pogromnacht für vier Wochen im Konzentrationslager Dachau interniert. Nach seiner Entlassung konnte er im Mai 1939 in die Schweiz flüchten. Vier seiner Geschwister dagegen wurden von den Nazis ermordet. Im Juni 1947 kehrte Kurt Landauer nach München zurück und wurde im August nochmals Präsident des FC Bayern München. Auf Beschluss der Jahreshauptversammlung vom 13. November 2013 ernannte der FC Bayern ihn posthum zu seinem Ehrenpräsidenten. Kurt Landauer war am 21. Dezember 1961 in München verstorben.

Foto: Kurt Landauer war 1913 bis 1914, 1919 bis 1933 und 1947 bis 1951 Präsident des FC Bayern.

PM

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