Die Verwandlung von Natur in Kunst

Datum/Zeit
Date(s) - 22/03/2017
19:30 - 21:30

Veranstaltungsort
Göppingen - Museum "Storchen"

Kategorien


Pflanzenbücher haben eine lange Tradition. Man konnte sich beim Blättern der Farbtafeln das ganze Jahr an blühenden Pflanzen erfreuen, aber auch durch die beigegebenen Erläuterungen sein botanisches Wissen schulen. An zwei besonders prachtvollen Pflanzenbüchern arbeitete der aus Klein-Eislingen stammende und vor 250 Jahren verstorbene Kupferstecher Johann Jakob Haid (1704-1767) mit. Sie stehen nun im Zentrum einer Sonderausstellung im Museum im Storchen, die am Mittwoch, 22. März, um 19:30 Uhr von Bürgermeisterin Almut Cobet eröffnet wird.

Das vierbändige Werk „Phytanthoza iconographia“, das heißt „Bildliche Beschreibung von Pflanzen“, enthält über 1.000 farbige Bildtafeln mit mehr als 4.000 Blumen, Kräutern, Obst- und Gemüsepflanzen. Johann Jakob Haid und seine Kollegen Bartholomäus Seuter und Elias Ridinger stellten dabei in einem neuen technischen Verfahren erstmals in Deutschland farbige Drucke her, die nur noch partiell von Hand nachkoloriert werden mussten. Nicht weniger kunstvoll und höchsten ästhetischen Ansprüchen genügend sind die Farbtafeln in dem Werk „Plantae selectae“, das in zehn Lieferungen von 1750 bis 1773 die Blumenfreunde erreichte. Dazu fertigten Johann Jakob Haid und sein Sohn Johann Elias 100 handkolorierte Kupferstiche. Dies war vor über 250 Jahren. Heute schafft Roland Spohn (geboren 1962) mit Zeichenstift, Feder und Pinsel Porträts von Pflanzen, die in ihrem Detailreichtum über Fotografien hinausgehen. Seine Illustrationen findet man im „Strasburger“, dem Standard-Lehrbuch für Botanik, in Büchern des Kosmos-Verlags Stuttgart sowie des Haupt-Verlags Bern. Roland Spohns brillante, naturgetreue Gemälde und Zeichnungen von Wildpflanzen und Blumen sowie deren Details werden den Kupferstichen Johann Jakob Haids gegenübergestellt. Die Ausstellung lädt zum reizvollen Vergleich bei der Begegnung von Kunst und Natur ein. Bei der Ausstellungseröffnung werden Museumsleiter Karl-Heinz Rueß und die Autorin Margot Spohn die beiden Künstler vorstellen. Die Ausstellung läuft bis zum 5. Juni.

 

Begleitprogramm

Freitag, 7. April, 19:30 Uhr, Vortrag „Malen mit Naturfarben“, Dr. Roland Spohn, Engen, Museum im Storchen.

Dienstag, 25. April, 15 Uhr, Führung durch die Ausstellung mit Dipl.-Museologin Steffi Knüpfer; Museumseintritt (bis 18 Jahre frei).

Freitag, 19. Mai, 19:30 Uhr, Vortrag mit Buchvorstellung „Bäume und ihre Bewohner“, Margot und Dr. Roland Spohn, Engen, Museum im Storchen; Kooperation mit dem Naturkundeverein Göppingen und der VHS Göppingen; Eintritt vier Euro; Mitglieder Naturkundeverein frei.

Samstag, 20. Mai, 14 bis 16 Uhr, Naturerkundung „Bäume und ihre Bewohner am Streuobstlehrpfad am Oberholz“. Führung mit Margot und Dr. Roland Spohn, Engen, Treffpunkt ist am Parkplatz am Kreisel beim Frisch Auf-Stadion; Kooperation von Naturkundeverein Göppingen und der VHS Göppingen; Teilnahmegebühr vier Euro; Mitglieder Naturkundeverein frei.

Sonntag, 21. Mai, 11 Uhr, Führung und Ausstellungsgespräch mit Dr. Roland Spohn, Dr. Karl-Heinz Rueß. Freier Eintritt am Internationalen Museumstag.

Mittwoch, 31. Mai, 15 Uhr, Führung durch die Ausstellung mit Dipl.-Museologin Steffi Knüpfer; Museumseintritt (bis 18 Jahre frei).

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/events/die-verwandlung-von-natur-in-kunst/