Zwei Senioren legten am Montag in Ulm Geld und Münzen vor die Tür. In 49 anderen Fällen erkannten die Angerufenen den Betrug.
Zweimal klingelte am Montagmittag bei Senioren aus Ulm das Telefon. In einem Fall behauptete ein Betrüger, er sei Polizist und wisse, dass der Angerufene Geld habe. Das sei nicht mehr sicher, weshalb er zur Bank gehen und das Ersparte vor seine Tür legen solle.
Die Bankangestellten dürften die Abhebung keinesfalls bemerken. Sein Geld könne er am nächsten Tag bei der Polizei im Neuen Bau abholen.
Der gutgläubige Senior setzte die Anweisungen um und legte sein Erspartes vor die Tür. Ein unbekannter Täter holte es ab. In einem weiteren Fall in Ulm gab sich der Betrüger auch als Polizist aus. Er erzählte die übliche Geschichte von den festgenommenen Einbrechern in der Nachbarschaft. Bei denen sei ein Notizbuch gefunden worden mit dem Namen und der Anschrift der Seniorin. Der Notiz sei auch zu entnehmen, dass sie Geld und Schmuck zu Hause habe und die Gefahr bestünde, dass sie überfallen werde. Sie solle ihr Geld deshalb vor die Tür legen. Das Geld werde dann von einem Polizisten zu Beweiszwecken fotografiert. Die Frau legte daraufhin ihr Geld vor die Tür. Einen Augenblick später war es auch schon weg. Ein Unbekannter hatte das Ersparte geholt.
Beinahe wäre ein weiterer Ulmer Opfer der Betrugsmasche geworden.
Ein aufmerksamer Bankangestellter bemerkte die hohe Abhebesumme und wurde misstrauisch. Er begleitete den Senior zu einer Polizeidienststelle, um Anzeige zu erstatten.
31 andere Male erstatteten Senioren aus Ulm Anzeige bei der Polizei. In diesen Fällen blieb es beim Versuch. Die Angerufenen erkannten die Betrugsmasche und beendeten die Gespräche vorzeitig.
Im Alb-Donau-Kreis erhielten Senioren aus Bernstadt, Dornstadt, Illerrieden, Ehingen, Rottenacker und Staig Anrufe von falschen Polizisten. Auch sie erkannten den Betrug.
Im Kreis Göppingen gingen die Betrüger bei Senioren aus Uhingen zweimal leer aus.
Um sich vor falschen Polizeibeamten zu schützen, gibt die Polizei folgende Tipps:
– Die Polizei fragt Sie nicht am Telefon nach Wertsachen, ohne dass Sie zuvor eine Anzeige erstattet haben. Geben Sie daher am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
– Betrüger wählen ihre Opfer häufig anhand des Vornamens aus dem Telefonbuch aus. Daraus können sie oftmals Rückschlüsse auf das Alter ziehen. Senioren werden bevorzugt übers Ohr gehauen. Überlegen Sie sich also, ob sie zumindest ihren Vornamen löschen oder abkürzen lassen.
– Bewahren Sie Ruhe und gehen Sie nicht auf derartige Forderungen ein.
– Rufen Sie die 110 oder Ihre Polizeidienststelle an. Benutzen Sie dabei niemals die Rückruftaste.
– Notieren Sie sich die auf Ihrem Telefon angezeigte Nummer des Anrufers.
– Prägen Sie sich möglichst Stimme und Besonderheiten der Sprache des Anrufers ein.
– Erstatten Sie Strafanzeige bei Ihrer Polizei, falls Sie Opfer eines solchen Betruges geworden sind.
Diese und viele weitere Tipps gibt die Polizei in Broschüren auf jeder Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.
PM Polizeipräsidium Ulm