Unwetterlage im Landkreis Göppingen: Feuerwehren zu fast 100 Einsätzen alarmiert

Gegen 14 Uhr wurde gestern (21. Mai) der Hochwassermeldewert am Filspegel in Salach erreicht. Die im Hochwasseralarmplan festgelegten Städte und Gemeinden wurden durch die Integrierte Leitstelle (ILS) hierüber informiert. Bereits zuvor waren die Freiwilligen Feuerwehren vereinzelt im Einsatz. Zudem wurden vielerorts vorbeugend Kontrollen an neuralgischen Punkten durchgeführt.

Die Unwettersituation spitze sich am späten Abend aufgrund der anhaltenden Niederschläge weiter zu. Laut Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hätte bereits früher mit einer Entspannung der Wetterlage gerechnet werden können. Insbesondere im oberen Filstal ereigneten sich jedoch weitere starke Niederschläge.

Besonders gefordert waren daher in der vergangenen Nacht die Freiwilligen Feuerwehren Bad Überkingen, Bad Ditzenbach, Deggingen, Drackenstein, Hohenstadt, Mühlhausen, Gruibingen, Geislingen und Wiesensteig.

Gegen 20:30 Uhr lag der Pegel in Salach bei 2,90 Meter, Tendenz steigend. Die weitere Prognose sah ein Anstieg des Pegels bis maximal 3,20 Meter vor.

Neben den bekannten Überflutungsflächen liefen auch mehrere Keller voll, weitere Gebäude und Tiefgaragen waren stark gefährdet. An mehreren Stellen drohte die Fils über die Ufer zu treten und war an Durchlässen und Brückenbauwerken nur knapp an der Unterkante. An einigen Einsatzstellen wurden daher Vorsorgemaßnahmen getroffen und Sandsäcke verbaut. Für die Versorgung mit gefüllten Sandsäcken wurde von mehreren Feuerwehren gemeinsam in Gruibingen eine Sandsackfüllmaschine betrieben. Hierdurch konnten in den dortigen Gemeinden über 5000 Sandsäcke von den ehrenamtlichen Helfern verbaut und eine weitere Reserve für die bevorstehende Nacht geschaffen werden.

Da sich die Situation im unteren Filstal im Laufe des Spätabends entspannte, konnten Sandsäcke aus Uhingen nach Deggingen zur Unterstützung verbracht werden. Hier wurden bereits Vorhaltemaßnahmen getroffen, um schnellstmöglich reagieren zu können. Dies für den Fall, dass die Fils über die Ufer tritt und die B 466 und weitere Teile des Ortes überschwemmt würden. Parallel wurden in den anderen Gemeinden ebenfalls Sicherungsmaßnahmen mit Sandsäcken und Verdolungen getroffen, um die Schäden möglichst klein zu halten.

Während es im Raum Wiesensteig rund 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 30 h geregnet hatte, fielen in Stötten sogar 120 Liter pro Quadratmeter innerhalb dieser Zeitspanne. Ein weiterer Gefahrenschwerpunkt ergab sich daher im Bereich von Eybach. Die Feuerwehren musste daher auch im diesem Bereich weitere Sofortmaßnahmen treffen für den Fall, dass stärkere Abflüsse die dortigen Wohnhäuser überfluten.

Kreisbrandmeister Prof. Dr. Michael Reick und Nicole Schmid, Abteilungsleiterin Katastrophenschutz und Feuerwehrwesen im Landratsamt Göppingen, verschafften sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch einen Überblick über die Einsatzstellen im oberen Filstal. Dies war für die weitere Einschätzung der Lage zwingend erforderlich. Eine weitere Stütze hierbei war Markus Müller vom Umweltschutzamt im Landratsamt Göppingen, der bei der Bewertung des weiteren Niederschlagverlaufes und den Abflussprognosen unterstütze.

Glücklicherweise lies der Regen ab Mitternacht nach und die Unterwetterlage konnte sich weitestgehend entspannen. In einigen Gemeinden wurden mit einer Nachtwache die kritischen Stellen überwacht.

Im Einsatz waren insgesamt 23 Feuerwehren an insgesamt 93 Einsatzstellen mit 327 ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen aus dem gesamten Landkreis.

 

PM Landratsamt Göppingen Katastrophenschutz und Feuerwehrwesen

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