Eine Seniorin verlor am Mittwoch ihr Geld an Betrüger.
Fünf Senioren wurden im Laufe des Tages von angeblichen Verwandten oder Nachbarn kontaktiert. Die Betrüger riefen in Göppingen, Ulm und drei Mal in Heidenheim an. Zwei der fünf Angerufenen erkannten den Betrug und legten auf. Zwei weitere wurden von Mitarbeitern einer Bank gewarnt. Eine Seniorin fiel auf den Betrug rein.
In Ulm erhielt eine 81-Jährige einen Anruf. Die Unbekannte am Telefon gab sich als ihre Nachbarin aus. Sie benötige dringend Geld für den Kauf einer Wohnung, sagte die Betrügerin. Das glaubte die Seniorin und begab sich deshalb zu einer Bank, um Geld abzuheben.
Hier wurden Angestellte misstrauisch und riefen die Polizei.
In einem Fall aus Heidenheim hielt eine 90-Jährige die Anruferin für ihre Nichte. Die behauptete Geld für den Notar zu benötigen. Die Betrüger schickten ein Taxi zur Seniorin. Die fuhr damit zur Bank und holte ihre Ersparnisse. Mitarbeiter der Bank warnten die Frau vor der Betrugsmasche. Deshalb wurde sie misstrauisch und behielt ihr Geld.
Eine 75-Jährige aus Heidenheim erhielt ebenfalls einen Anruf von einer angeblichen Nachbarin. Die behauptete eine Wohnung kaufen zu wollen. Die Zahlung beim Notar sei aber sofort fällig. Die Seniorin glaubte der Anruferin. Sie hatte Bargeld zu Hause und übergab dieses einer Unbekannten. Die Frau sagte, sie sei die Botin des Notars und machte sich aus dem Staub. Als die Seniorin den Betrug erkannte, rief sie die Polizei. Die Ermittler sucht jetzt die Täter, darunter die vermeintliche Botin. Die sei 25 bis 28 Jahre alt, etwa 1,60 m groß, korpulent, habe schwarze Haare mit Dutt und ein südländisches Erscheinungsbild. Sie soll eine schwarze Jacke und eine schwarze Strumpfhose getragen haben.
Die Kriminalpolizei ermittelt in allen Fällen. Sie hofft auf Hinweise von Zeugen und fragt:
– Wer kennt die beschriebene Frau?
– Wer hat sie am Mittwoch gegen 16.30 Uhr in Schnaitheim gesehen?
– Wem sind dort sonst verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen?
– Wer kann Hinweise zur Tat geben?
Hinweise in diesem Fall werden an die Kriminalpolizei in Heidenheim unter der Telefonnummer 07321/322-0 erbeten.
Hinweis: Die Polizei rät zur Skepsis. Die Täter suchen ihre Opfer meist anhand der Einträge im Telefonbuch aus. Denn jede Generation hat ihre typischen Vornamen. So lassen sich leicht Personen heraussuchen, die wahrscheinlich dem Kreis der Senioren zuzuordnen sind. Denn Senioren sind zwar erfahren, neigen dennoch gerne zur Leichtgläubigkeit. Oder trauen sich nicht, den Anrufer vor den Kopf zu stoßen. Es könnte ja doch ein Vertrauter sein. Die Polizei rät, die Einträge in den Telefonverzeichnissen zu prüfen und so ändern zu lassen, dass kein Vorname aufgeführt ist. Auch die Straße muss nicht im Telefonverzeichnis stehen. Anrufer geben sich nicht nur als Enkel aus, sondern auch als Nichten und Neffen, Kinder, ehemalige Nachbarn und so weiter. Die Frage nach Geld sollte immer ein Alarmsignal sein.
Und erst recht, wenn um die Geldübergabe ein Geheimnis gemacht werden soll. Die Polizei rät, nach einem solchen Anruf zuerst bei der Person zurückzurufen, von der der Anruf angeblich kam. Und zwar ausschließlich auf der Nummer, die man seit jeher kennt. Nicht auf der Nummer, die der Anrufer genannt hat. Im Zweifel sofort die Polizei informieren und das weitere Vorgehen absprechen. Fremden, die als „Vertrauensperson“ angeblicher Verwandter kommen, niemals Bargeld aushändigen. Anzeige auch dann erstatten, wenn man schon auf den Betrug hereingefallen ist. Diese und viele weitere Tipps gibt die Polizei in Broschüren auf jeder Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.
PM Polizeipräsidium Ulm