Kirchheim/Teck (ES): Erneut Anrufe falscher Polizeibeamter

Am Mittwochnachmittag sind erneut Anrufe falscher Polizeibeamter bei zahlreichen Bürgern in Kirchheim, Weilheim und Hepsisau eingegangen. Ein Krimineller gab sich als Herr Jansen von der Polizei Kirchheim aus, wobei im Display die jeweilige Ortsvorwahl und die Rufnummer 110 angezeigt wurde. Durch geschickte Gesprächsführung versuchten die Betrüger, näheres über die persönlichen Lebensumstände und insbesondere das Vorhandensein und den Aufbewahrungsort von Wertsachen zu erfahren. Bis zum späten Abend wurden insgesamt sieben solche betrügerischen Anrufe bei der Polizei gemeldet. Weder gibt es diese Personen bei der genannten Dienststellen, noch stammen diese Anrufe von der Polizei. Es handelt sich vielmehr um eine Betrugsmasche die seit Jahren bekannt ist und vor der die Polizei immer wieder warnt:

Die Täter rufen vornehmlich bei älteren Personen an und geben sich als Polizeibeamte aus. Mit technischen Tricks gelingt es ihnen teilweise sogar, dass auf dem Display der Angerufenen die Rufnummer einer Polizeidienststelle oder, wie in den vorliegenden Fällen, die Notrufnummer 110 erscheint. Sie behaupten meist, Einbrechern auf der Spur zu sein, bei denen eine Liste oder ein Zettel mit der Adresse der Angerufenen aufgefunden worden sei. Es handele sich um vertrauliche oder gar geheime Ermittlungen, über die nicht gesprochen werden darf. Aber nichts von dem, was die Ganoven sagen, ist wahr.

Sie versetzen jedoch ihre Opfer in Angst und Schrecken. Dann kundschaften sie durch geschickte Fragen aus, wann der Angerufene nicht zuhause ist, ob er alleine lebt, Geld und Wertsachen besitzt, wo er diese aufbewahrt und wie sie gesichert sind. Alle diese Informationen könnten den Tätern bei der möglichen Planung eines späteren Einbruchs oder Trickdiebstahls dienlich sein. In Einzelfällen boten sie aber auch schon mal eine sichere Aufbewahrung des Vermögens an und versuchten, die Menschen gleich zu einer freiwilligen Übergabe der Barschaft zu bewegen, weil das Geld angeblich auch auf der Bank nicht sicher sei.

Eine weitere Masche ist auch, dass die angeblichen Kriminalbeamten in Zivilkleidung direkt an der Haustüre klingeln und vorgeben, dass sie eine sensible Sache zu besprechen haben, die man nicht vor der

Wohnungs- oder Haustüre diskutieren sollte. Mit Hilfe eines gefälschten Dienstausweises, welcher den Bewohnern dann sehr kurz vor das Gesicht gehalten wird, gelingt es ihnen, sich das Vertrauen und dadurch Zugang in die Wohnung oder das Haus zu verschaffen.

Durch gezielte Blicke verschaffen sich diese falschen Polizisten meist schnell einen Überblick im Inneren der Wohnung. Sie nutzen jede kleine bereits eine Unaufmerksamkeit der Bewohner aus, um Wertsachen, wie Geldbeutel, Uhren und Schmuck, die teilweise offen auf Schränken oder Tischen liegen, zu stehlen. Häufig sind die Bewohner allein zu Hause oder wurden als „alleinstehend“ von den Tätern im Vorfeld ausgespäht.

Die Polizei rät deshalb:

– Seien Sie misstrauisch, wenn Sie einen derartigen Anruf oder einen Besuch eines angeblichen Kriminalbeamten erhalten und geben Sie keinesfalls Informationen über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse oder Angewohnheiten preis.

– Notieren Sie die angezeigte Telefonnummer, den angeblichen Namen und die angebliche Dienststelle des Anrufers und legen Sie auf. Nehmen Sie stattdessen Kontakt mit der Ihnen bekannten Polizeidienststelle in Ihrer Nähe auf oder wählen sie den Polizeinotruf 110 und teilen sie den Vorfall mit.

– Lassen sie sich von angeblichen Polizisten oder anderen Amtspersonen  immer den Dienstausweis zeigen und vergewissern. Sie sich schon beim geringsten Zweifel bei der jeweiligen Dienststelle.

– Suchen Sie die  Telefonnummer selbst heraus.

– Lassen Sie Unbekannte so lange vor Ihrer geschlossenen Wohnungstüre stehen. Sie sind grundsätzlich nicht verpflichtet, jemanden unangemeldet in Ihre Wohnung zu lassen. Jeder echte Polizeibeamte hat Verständnis für Ihre Vorsicht.

– Lassen Sie Ihr Vermögen da, wo es ist, und heben Sie kein Geld ab, um es einem angeblichen Polizeibeamten zu übergeben.

– Übergeben Sie generell nie einem Fremden Bargeld oder Wertgegenstände, egal mit welcher Geschichte er bei Ihnen vorspricht.

– Ziehen Sie einen Angehörigen oder eine Person Ihres Vertrauens zu Rate.

Sie können davon ausgehen, dass die Polizei niemals von sich aus Ihr Zuhause aufsuchen wird, um zu erfragen, ob Wertgegenstände und Bargeld vorhanden sind und wo Sie diese gegebenenfalls aufbewahren.

Weitere wertvolle Tipps zu diesem Thema erhalten Sie im Internet auf der Seite www.polizei-beratung.de Darüber hinaus können sich Betroffene bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Reutlingen kostenlos zum Thema Einbruchschutz und Sicherungstechnik beraten lassen. Termine können unter Tel. 07121/942-1202 vereinbart werden. (cw)

PM

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