DRK Hand in Hand mit der Feuerwehr – Gemeinsame Übung

Eine Sprengung im Drackensteiner Steinbruch ist schief gelaufen. Es gibt zahlreiche Verletzte. Mit diesem Szenario wurden die DRK-Schnelleinsatzgruppen (SEG) aus Hattenhofen, Geislingen und Göppingen sowie die Feuerwehren aus Drackenstein und Hohenstadt bei ihrer Hauptübung konfrontiert. Mit dabei war auch das Kreisauskunftsbüro (KAB).

SEG Übung Steinbruch Drackenstein Juni16 (116)Dabei fängt um 19 Uhr alles friedlich an. Daniel Schneider, Gruppenführer der SEG Hattenhofen, hat im Eingangsbereich des Drackensteiner Steinbruchs DRKler aus verschiedenen Bereitschaften um sich geschart, die sich als „Verletzte“ zur Verfügung stellen. Gemeinsam mit Eva Allmannsdorfer sorgt er – schmerzfrei und mit Spezialutensilien – dafür, dass der offene Bruch am Schienbein schockierend zutage tritt oder aus der Platzwunde an der Stirn das (Kunst-)Blut sprudelt.

Die Stimmung ist gelöst, auch noch, als sich die vierzehn Verletzten im Bereich um die Schotteranlage der „Adolf Staudenmaier Schotterwerke“ herum verteilen: dorthin, wo es sie nach dem angenommenen Szenario einer missglückten Sprengung hinverschlagen hat. Zwischen den Sand- und Schotterhügeln, auf den Eisentreppen der Anlage, zwischen den Streben…

Als jedoch um 19.45Uhr der Alarm rausgeht und schon wenige Minuten später die Freiwillige Feuerwehr Drackenstein aufs Gelände rast, schlägt die Stimmung um. Die Verletzten jammern, von allen Seiten schallen Schreie. Die Floriansjünger orientieren sich, sondieren die Lage, rennen ins Gelände, suchen die Verletzten, schauen, was passiert ist. Funksprüche torpedieren Kommandant Roland Lang, den Einsatzleiter der Drackensteiner. Er reagiert entsprechend, schickt Leute mit Rettungstragen dorthin, wo sie gebraucht werden. Vier Minuten später folgen die Kollegen aus Hohenstadt zur Unterstützung. Die leichter Verletzten werden gestützt und zum zentralen Patientenablage-Platz geleitet, wo andere der insgesamt 22 Feuerwehrmänner und -frauen bereits Matten ausgelegt haben und erste Sofortmaßnahmen einleiten. Jetzt erscheinen die Einsatzfahrzeuge der DRK-Schnelleinsatzgruppen aus Göppingen, Geislingen und Hattenhofen, die den weitesten Anfahrtsweg hatten. Raimund Matosic von der SEG Geislingen hat hier die Einsatzleitung, tauscht sich mit Roland Lang aus und holt alle Informationen ein. Dann verteilt er seine Trupps: die einen mit dem Rettungswagen direkt zum Schwerverletzten oben an der Schotteranlage, andere zu den Feuerwehrkollegen und weitere der schließlich 55 DRK-Einsatzkräfte draußen auf die Straße, um sie abzusperren und die Behandlungszelte aufzubauen.

Während sich die einen DRK-Sanitäter um die geretteten Patienten bemühen, ihre Verletzungen diagnostizieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen, kämpfen oben unterhalb der Streben der Schotteranlage ihre Freunde um das Leben eines Schwerverletzten. Der ist ohnmächtig, die üble Platzwunde an seiner Stirn weist auf eventuelle Schädel- oder Hirnverletzungen hin. Die Helfer finden kaum Platz, sich zu bewegen. Geschweige denn den Verletzten zu behandeln. Mit Halskrause und Kopfverband. Dann kommt ein Spine-Board zum Einsatz, auf dem sie das Unfall-Opfer mit speziellen Gurten so fixieren, dass es nicht verrutschen kann. Sechs Helfer sind nötig, um den Verletzten schließlich aus der Nische herauszubugsieren und in den bereit stehenden Rettungswagen hineinzuhieven. Sie melden ihren Erfolg per Funkgerät, würden den Verletzten im Ernstfall jetzt ins Krankenhaus bringen.

Feuerwehr und DRK arbeiten die ganze Zeit über Hand in Hand, suchen nach weiteren Verletzten, schleppen Tragen mit neuen Opfern zum Ablegeplatz. Als sie sich sicher sind, dass sie alle gefunden haben, entspannen sich die Männer und Frauen von der Feuerwehr. Nach und nach verschiebt sich der Pulk der Verletzten und Sanis in die Zelte. Dort werden nach den notwendigen Erstmaßnahmen und Behandlungen auch die Suchdienstkarten ausgefüllt, denn die DRK-Helfer vom Göppinger Suchdienst (Kreisauskunftsbüro), Ulla Rapp, Karin Freistädter und Sabine Timke, stehen ebenfalls bereit. Sie sind diejenigen, die den besorgten Angehörigen dann Bescheid geben können, in welche Klinik der Vater, Bruder, Ehemann etc. eingeliefert wurde und was passiert ist.

Am Ende ist Daniel Schneider absolut zufrieden: „Das war echt der Hammer. Die Feuerwehr war sehr schnell vor Ort und sie hat sämtliche Verletzten gefunden. Die Zusammenarbeit mit dem DRK hat prima geklappt. Und auch deren Einsatz war die ganze Zeit über super koordiniert und organisiert.“

PM

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