Zahl der 65jährigen und Älteren wird bis 2030 um rund 600 000 oder knapp 30 Prozent ansteigen – steigende Herausforderungen für die Rentenversicherung
In Baden‑Württemberg lebten Ende 2014 rund 2,12 Mill. Personen, die 65 Jahre oder älter sind. Die Zahl der älteren Menschen im Land hat damit seit 1980 um 60 Prozent zugenommen, während die Gesamteinwohnerzahl »nur« um 16 Prozent angestiegen ist. Bereits bis zum Jahr 2030 könnte sich die Zahl der Menschen im Alter von 65 und mehr Jahren nochmals um rund 600 000 oder annähernd 30 Prozent erhöhen, so das Statistische Landesamt. Der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung wird dadurch von zuletzt rund 20 Prozent auf voraussichtlich knapp 25 Prozent ansteigen.
Diese Entwicklung hin zu immer mehr älteren Menschen ist vor allem auf die Altersstruktur der Bevölkerung, aber auch auf die stetig steigende Lebenserwartung zurückzuführen: Ein neugeborener Junge kann heute in Baden‑Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von gut 79 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf knapp 84 Jahre. Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes um etwas mehr als neun Jahre bei den Frauen bzw. um knapp elf Jahre bei den Männern höher als Anfang der 1970er-Jahre. Bis zum Jahr 2030 wird nochmals von einem Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung um etwa 2 Jahre ausgegangen.
Die steigende Zahl älterer Menschen im Südwesten wird nicht zuletzt für die Rentenversicherungssysteme weitere Herausforderungen mit sich bringen. Denn der Zahl potentieller Rentenempfänger steht längerfristig eine abnehmende Bevölkerungszahl im erwerbsfähigen Alter gegenüber: Derzeit kommen immerhin 33 Personen im Alter von 65 und mehr Jahren auf 100 Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahre, die vereinfacht der Bevölkerung im Erwerbsalter zugerechnet werden können. Noch 1980 gab es lediglich 25 Ältere je 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Bis zum Jahr 2030, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der frühen 1960er-Jahre (»Babyboomer«) überwiegend aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sein werden, könnte dieser so genannte Altenquotient sogar auf 43 ansteigen.
Diese Berechnungen zeigen, welche großen Herausforderungen auf die Rentenversicherung aufgrund der demografischen Entwicklung zukommen werden. Allerdings ist bei einer Bewertung dieser Entwicklung zu bedenken, dass die tatsächlichen ökonomischen »Belastungen« der erwerbsfähigen Bevölkerung aller Voraussicht nach weniger stark zunehmen dürften: Zum einen ist zu erwarten, dass vor allem die Erwerbsbeteiligung der Frauen auch künftig weiter ansteigen wird. Zum anderen wird sich die Zahl älterer Menschen, die erwerbstätig sein werden, aller Voraussicht nach erhöhen.
Tabelle 1
Entwicklung der Bevölkerung in Baden-Württemberg nach ausgewählten Altersgruppen | |||||
Jahr1) | Bevölkerung insgesamt | Darunter im Alter von … bis unter … Jahren | Altenquotient2) | ||
20–65 | 65 und älter | ||||
Mill. | Anzahl | ||||
1) 1980 bis 2014: Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung; 2020 und 2030: Ergebnisse der Bevölkerungsvorausrechnung auf Basis 2014.
2) Auf 100 Personen im Alter von 20 bis unter 65 Jahren kommen … Personen im Alter von 65 und mehr Jahren. |
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1980 | 9,26 | 5,39 | 1,33 | 25 | |
1990 | 9,82 | 6,28 | 1,40 | 22 | |
2000 | 10,52 | 6,52 | 1,67 | 26 | |
2014 | 10,72 | 6,53 | 2,12 | 33 | |
2020 | 11,09 | 6,74 | 2,28 | 34 | |
2030 | 11,13 | 6,28 | 2,73 | 43 |
Herausgegeben vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg.