Dem bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe eingerichteten Cybercrime-Zentrum ist es in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg gelungen, einen Mann aus der Region Ostwürttemberg zu ermitteln, der im Verdacht steht, im Zeitraum vom Jahr 2018 an bis in das Jahr 2023 den schweren sexuellen Missbrauch von auf den Philippinen lebenden Kindern in Auftrag gegeben und gegen Zahlung von Geldbeträgen per Livestream mitverfolgt und angeleitet zu haben.
Der Tatverdächtige wurde nach einer Durchsuchungsmaßnahme am 16. Dezember 2025 festgenommen. Die dem Beschuldigten zur Last gelegten Taten sind dem Phänomenbereich des sogenannten Live Distance Child Abuse zuzurechnen. Dies bezeichnet die Liveübertragung des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger gegen Entgeltzahlungen. Dieser wird auf Wunsch eines zahlenden Konsumenten durchgeführt, der die sexuellen Missbrauchshandlungen über den Livestream sehen, hören und aktiv anleiten kann. Dabei reichen die vor der Webcam ausgeführten Aktionen von einfachem Posing über eine vom Minderjährigen durchgeführte Masturbation bis hin zu schweren sexuellen Übergriffen durch Dritte oder sadistischen Handlungen. Welche der genannten Begehungsvarianten vorliegend einschlägig sind, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Bei der unter Einsatz von Spezialkräften der Polizei vorgenommenen Durchsuchungsmaßnahme wurden unter anderem mehrere elektronische Speichermedien gefunden, die nun ausgewertet werden. Der Tatverdächtige befindet sich auf der Grundlage eines vom Cybercrime-Zentrum unter anderem wegen des Tatverdachts der Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch in kinderpornografischer Absicht erwirkten Haftbefehls des Amtsgerichts Karlsruhe in Untersuchungshaft. Vorausgegangen war die Zerschlagung eines pädokriminellen Netzwerks auf den Philippinen durch die dortigen Strafverfolgungsbehörden. Von den dortigen Beschuldigten wurden gegen Bezahlung Live-Übertragungen von schweren sexuellen Missbrauchshandlungen im Internet angeboten. Die betroffenen fünf Kinder im Alter zwischen zwei und dreizehn Jahren konnten durch die philippinischen Behörden in Obhut genommen werden. Die Auswertung der auf den Philippinen beschlagnahmten Geräte führte auch auf die Spur des Mannes.
PM Landeskriminalamt Baden-Württemberg