Tarifrunde ETV – dreitägige Warnstreiks bei der SWEG haben begonnen

In der bundesweiten Entgeltrunde Eisenbahntarifvertrag (ETV) im regionalen Nahverkehr haben die angekündigten dreitägigen Warnstreiks bei der SWEG heute mit der Frühschicht begonnen. ver.di rechnet mit einer ähnlich hohen Streikbeteiligung wie bei den beiden ersten Arbeitsniederlegungen im Oktober und November. Bis einschließlich Mittwoch kommt es deshalb zu erheblichen Auswirkungen auf den Fahrdienst bei den betroffenen Linien.

Mit diesem dritten Warnstreik und den Streiktagen vier bis sechs will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde am Donnerstag deutlich erhöhen. Betroffen sind Strecken in Rhein-Neckar, Südbaden, Fils-Neckar-Alb, Ulm-Oberschwaben und Heilbronn-Neckar-Franken (Genaue Verkehre siehe ganz unten).

Jan Bleckert, ver.di Baden-Württemberg: „Die Beteiligung an den Arbeitsniederlegungen, die heute mit der Frühschicht begonnen haben, ist stabil hoch, das Signal an die Arbeitgeber eindeutig: Macht jetzt endlich die entscheidenden Schritte bei Laufzeit und Entgelthöhe auf eure Beschäftigten zu. Dann können wir am Donnerstag den Tarifkonflikt beenden.“

In der zweiten Verhandlungsrunde am 11. November hatten die Arbeitgeber ihr erstes „völlig unzureichendes“ Angebot zwar verbessert. Die angebotenen Erhöhungen wurden von der Tarifkommission aber als zu niedrig und die angebotene Laufzeit als zu lang abgelehnt. ver.di fordert 350 Euro mehr pro Monat ab Oktober 2024 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Inflationsprämie in Höhe der noch möglichen 1.300 Euro. Hier sind nur 600 Euro angeboten.

Der ETV, „Tarifvertrag für die Bediensteten der nichtbundeseigenen Eisenbahnen und von Kraftverkehrsbetrieben“, regelt die Arbeitsbedingungen und Entgelte von rund 5.500 Beschäftigten in sechs Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz). Zu den betroffenen Unternehmen gehören Omnibusbetriebe, Schienennahverkehr aber auch Güterbahnen. Tarifparteien sind die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE). Gehalten werden die meisten Unternehmen von Trägern der öffentlichen Hand. In Baden-Württemberg fallen unter anderem die SWEG und die AVG unter den ETV.

Gestreikt wird von Montag bis Mittwoch bei der SWEG: – Weil am Rhein (Bus und Werkstatt); – Endingen (Bus und Schiene); – Schutterwald (Bus); – Müllheim (Bus); – Kehl (Bus); – Lahr (Bus und Werkstatt und Verwaltung); – Offenburg (Schienenbetrieb und Werkstatt und Verwaltung); – Dörzbach (Bus); – Lauda (Bus); – Hechingen (Bus und Schiene und Verwaltung); – Gammertingen (Bus und Schiene); – Heidenheim (Schienenbetrieb); – Ulm (Schienenbetrieb); – Immendingen (Schienenbetrieb und Verwaltung); – Schienenwege Hechingen (Infrastruktur; Fahrdienstleitungen); – Schienenwege Endingen (Infrastruktur; Fahrdienstleitungen). – Wiesloch (Bus und Werkstatt); – Sinsheim (Bus).

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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