Streik beim SWR während der Sitzung des Rundfunkrats

Mit rund 80 Mitarbeitenden hat ver.di im SWR in Stuttgart am Freitag gestreikt. Ziel des heutigen Warnstreiks nur am Standort Stuttgart war es, nach inzwischen sechs Verhandlungsrunden, auch beim Rundfunkrat des SWR, der am Freitag in Stuttgart getagt hat, auf die Forderungen der Gewerkschaften aufmerksam zu machen.

Die Streikenden haben dafür bereits morgens die Rundfunkräte im Funkhaus empfangen, um 10 Uhr besuchten sie dann die öffentliche Sitzung des Rundfunkrats. Die Vorsitzende der ver.di Betriebsgruppe im SWR, Andrea Valentiner-Branth, machte in ihrer Rede deutlich, dass die Beschäftigten bislang nicht zufrieden mit dem Angebot des SWR seien und dies keinen angemessenen Inflationsausgleich darstelle: „Diesen brauchen wir jetzt dringend gerade für die unteren Gehaltsgruppen“, so Valentiner-Branth.

„Der heutige Warnstreik hat gezeigt: wir bleiben standhaft und werden so lange weiterkämpfen, bis wir ein akzeptables Angebot vom SWR erhalten“, so ver.di Gewerkschaftssekretär Maximilian Heß. Dies betonten auch die Vertreter:innen von ver.di und DJV bei der Kundgebung am Mittag vor dem Haupteingang. Durch den nur auf Stuttgart angesetzten Streik ist laut ver.di im SWR unter anderem die Übertragung eines Konzertes des Vokalensembles in der Gaisburger Kirche in Stuttgart am Freitag ausgefallen.

Die Verhandlungen werden am 17. Juli fortgesetzt. Grund für den insgesamt siebten Streiktag war, dass der SWR auch in der sechsten Verhandlungsrunde kein akzeptables Angebot für einen fairen und sozialen Inflationsausgleich vorgelegt hatte. Der SWR bietet 4,71 Prozent ab frühestens Oktober 2024 und ab Januar 2026 weitere 2,46 Prozent unter Vorbehalt der Beitragserhöhung. Der geforderte Mindestbetrag wird außer bei den Azubis abgelehnt. Für die neun Monate Verhandlung bietet der SWR eine Einmalzahlung als Ausgleich, die nicht nachhaltig in Löhne und Renten einfließt. Bei der angebotenen Laufzeit von 36 Monaten bedeutet das umgerechnet gesichert lediglich 1,57 Prozent pro Jahr beziehungsweise, falls die zweite Stufe kommen würde, 2,39 Prozent pro Jahr. ver.di fordert eine Erhöhung von Gehältern und Honoraren rückwirkend zum 1. Januar um 10,5 Prozent, mindestens um 500 Euro monatlich beziehungsweise für Volontärinnen und Volontäre und Auszubildende um 250 Euro. Der vorherige Tarifabschluss hatte für den Zeitraum von April 2021 bis Ende 2023 eine Tariferhöhung um 2,8 Prozent und einmalig 3.000 Euro als Inflationsausgleichsprämie vorgesehen.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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