Mit dem Rad unterwegs – aber SICHER!

Fahrräder, Pedelecs und E-Bikes erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Damit einhergehend steigen leider auch die Unfallzahlen unter Beteiligung der genannten Zweiräder.

Insbesondere die Unfallzahlen unter Beteiligung von Pedelec- oder E-Bike-Fahrern sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Dieser Trend hat sich auch im Jahr 2023 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen fortgesetzt. Der Anteil der beteiligten Senioren in Relation zum Bevölkerungsanteil ist dabei, insbesondere bei schweren Verkehrsunfällen, überproportional hoch. Um sowohl die Zweiradfahrer als auch andere Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren, werden beim Polizeipräsidium Aalen ganzjährig verstärkt entsprechende Verkehrskontrollen durchgeführt.

Hierbei sollen den Verkehrsteilnehmern die speziellen Gefahren im Zusammenhang mit Radfahrern, speziell auch mit Pedelec-Fahrern bewusstgemacht werden. So wurden im Januar knapp 200 Personen kontrolliert und Gespräche geführt. Beachten Sie diesbezüglich bitte insbesondere die nachfolgenden Präventionshinweise für Fahrrad- / Pedelec- & E-Bike-Fahrer:

Schnell UND sicher: Mit dem Pedelec oder E-Bike sind Sie deutlich schneller unterwegs als Fußgänger oder auch die meisten anderen Radfahrer. Beachten Sie, dass sich Fahrverhalten, Bremsweg und Reaktionszeit entsprechend verändern und für alle schwieriger einzuschätzen sind. Passen Sie Ihre Fahrweise vor allem immer Ihren eigenen Fähigkeiten an und überschätzen Sie sich nicht. Zudem sollten Sie aufgrund der höheren Geschwindigkeiten mit dem Pedelec besonders vorausschauend fahren. Nicht nur ungeübte Pedelec-Fahrer, auch Autofahrer, Fußgänger oder andere Radfahrer unterschätzen die höhere Geschwindigkeit und vor allem die starke Beschleunigung von Pedelecs. Daher ist es wichtig, rechtzeitig das Abbiegen anzuzeigen und beim Geradeausfahren den Blickkontakt zu abbiegenden Autofahrern aufzunehmen.

Nicht auf den Kopf gefallen: Verletzungen bei Fahrradunfällen sind in der Regel deshalb schwerwiegender, da viele Radfahrer nach wie vor keinen Helm tragen. Seien Sie auch für Kinder und Jugendliche ein Vorbild und tragen Sie einen Helm. Auch Ihr eigenes Leben wird dadurch geschützt, selbst wenn es sich nur um eine kurze Fahrt handelt.

Übung macht den Meister: Gerade ältere Fahrradfahrer sollten sich nach längeren Unterbrechungen erst einmal wieder ans Fahren und an ihr Rad gewöhnen. Geben Sie Ihrem Körper die nötige Zeit, sich auf das Zweirad einzustellen und überfordern Sie vor allem nicht sich selbst.

Das Bremsen mit einem Pedelec will ebenfalls gelernt sein: Da ein Pedelec aus einer höheren Geschwindigkeit bremsen muss, greifen die Bremsen häufig stärker. Zu starkes Bremsen kann schnell zu Unfällen führen. Machen Sie sich vor der ersten Fahrt im Stadtgetümmel lieber auf ruhigem Gelände mit dem Bremsverhalten vertraut. Wie war das nochmal? Auch geistig sollten Sie sich stets fit und sicher fühlen – verinnerlichen Sie Verkehrsregeln und Verkehrszeichen, damit das Fortbewegen im Straßenverkehr nicht zur Belastung wird.

Hell und grell: Ganz klar ist auch: Machen Sie auf sich aufmerksam! Vor allem auch im Dunkeln – tragen Sie auffällige, helle und reflektierende Kleidung. Stellen Sie sicher, dass vorgeschriebene Beleuchtungseinrichtungen am Rad vorhanden und auch in Takt sind.

Natürlich gilt es auch für Autofahrer, Lkw-Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer, sich auf die steigende Anzahl von Fahrrad- / Pedelec- & E-Bike-Fahrern einzustellen:

Radfahrer sind oft erst spät erkennbar: Aufgrund der größeren Beliebtheit der Zweiräder sowie der zuletzt milden Temperaturen zur „dunklen Jahreszeit“ sind mittlerweile viele Verkehrsteilnehmer ganzjährig aufs Zweirad umgestiegen. Leider sind nicht alle Fahrräder vorschriftsmäßig ausgestattet und so sind die Radfahrer in der Dämmerung und bei Dunkelheit oft erst spät erkennbar. Machen Sie sich dieser Gefahr stets bewusst und passen Sie Ihr Fahrverhalten daran an!

Ausreichend Seitenabstand beim Überholen: Halten Sie beim Überholen ausreichend Abstand zum Radfahrer! Seit 2020 müssen Kraftfahrzeuge beim Überholen von Radfahrern innerorts einen Seitenabstand von mindestens 1,5 Metern, außerorts von mindestens zwei Metern einhalten!

Achtung, toter Winkel: Insbesondere für Lkw-Fahrer oder für Busfahrer, aber natürlich auch für Autofahrer sind Abbiegesituationen oft sehr unübersichtlich. Im sogenannten „toten Winkel“ ist ein Radfahrer trotz der Außenspiegel manchmal nicht zu sehen. Denken Sie daher immer vor dem Abbiegen an den Schulterblick!

Für Radfahrer gilt: Als geradeaus fahrender Radfahrer sollten Sie unbedingt Blickkontakt mit dem Kraftfahrzeugführer suchen, da er Sie ansonsten unter Umständen nicht wahrnimmt!

PM Polizeipräsidium Aalen

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