Am Samstagabend meldete sich gegen 20.45 Uhr der Bewohner eines Mehrfamilienhauses aus der Ortsmitte von Bad Boll bei der Polizei. Er berichtete von einem Mitbewohner, der sich aus unerklärlichen Gründen sehr aggressiv verhalte. Dieser Mitbewohner, ein 38-Jähriger Deutscher, zeigte sich auch gegenüber der ersten Polizeistreife am Einsatzort in gleicher Weise.
Der Mann drohte den Polizeibeamten mit dem Tode und beleidgte sie mit Kraftausdrücken. Dann begann er, diversen Hausrat, Möbel und Müll aus einem Fenster im ersten Stock nach unten zu werfen. Der 38-Jährige drohte außerdem, das Wohngebäude, in dem unter anderem auch eine sechsköpfige Familie mit Kindern wohnt, anzuzünden. Es wurden weitere Polizeikräfte hinzugezogen, zudem wurden Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der örtlichen Feuerwehr sowie das Spezialeinsatzkommando der Polizei alarmiert. Alle Mitbewohner des Hauses konnten evakuiert werden, während der 38-Jährige weiter im Haus randalierte. Kurz nach 22.15 Uhr konnte Feuerschein im Bereich einer Dachgeschloßwohnung feststellen. Hieraus entwickelte sich ein Dachgeschoßbrand. Etwa 15 Minuten später konnte der 38-Jährige durch Polizeibeamte des Spezialeinstzkommandos festgenommen werden. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten in den nachfolgenden rund eineinhalb Stunden den Brand unter Kontrolle bringen und Löschen. Das Wohngebäude ist derzeit nicht bewohnbar, die evakuierten Bewohner konnten mit Hilfe der Gemeindeverwaltung Bad Boll noch in der Nacht anderweitig untergebracht werden. Die Schadenshöhe am Gebäude konnte bislang noch nicht abschließend ermittelt werden. Der Mann wurde zum Polizeirevier nach Uhingen gebracht. Dort randalierte er in der Gewahrsamszelle weiter. Er sieht nun diversen Strafverfahren, unter anderem wegen Bedrohung und schwerer Brandstiftung entgegen. Über eine weitergehende Inhaftierung bzw. den Erlass eines Haftbefehls wird im Laufe des heutigen Sonntags entschieden.
PM Polizeipräsidium Ulm