Bei Unfällen mit Pedelec-Fahrenden waren am Donnerstag (27.04.2023) in Hattenhofen und am Dienstag (02.05.2023) bei Heidenheim Rettungskräfte im Einsatz.
In Hattenhofen war am Donnerstagmorgen ein 50-Jähriger mit einem Pedelec unterwegs. Gegen 9.15 Uhr fuhr der Mann in der Kirchstraße in Richtung Dobelstraße. Als er über einen abgesenkten Bordstein auf die Dobelstraße fuhr, übersah er wohl einen VW. Er bremste und stürzte über den Lenker. Zu einer Kollision mit dem VW kam es nicht. Der Rettungsdienst brachte ihn zunächst vorsorglich in ein Krankenhaus. Der Mann trug einen Helm und hatte Glück. Er blieb unverletzt.
Weniger Glück hatte am Dienstag ein 68-Jähriger mit seinem E-Bike in Schnaitheim. Der Pedelec-Fahrer war gegen 9.30 Uhr in der Mühlstraße in Richtung Heidenheimer Straße unterwegs. Eine 37-Jährige parkte zeitgleich rückwärts aus einem Grundstück aus. Der 68-Jähriger bremste stark ab und stürzte. Zur Kollision mit dem Seat der 37-Jährigen kam es nicht. Ein Krankenwagen brachte den Mann mit leichten Verletzungen in eine Klinik. Auch hier verhinderte der Helm möglicherweise schlimmere Verletzungen.
In Deutschland wurden mittlerweile rund 10 Millionen Elektrofahrräder verkauft. Tendenz stark steigend. Aber mit der steigenden Nutzung ist auch ein Anstieg der Unfallzahlen zu verzeichnen. Ein Blick in die Statistik des Polizeipräsidiums Ulm zeigt: Die seit Jahren festzustellende Zunahme an Pedelecs spiegelt sich in ihrer Unfallbeteiligung wieder: Binnen zehn Jahren stieg deren Zahl von 33 im Jahr 2013 auf 277 im Jahr 2022. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung eines Pedelec-Fahrenden stieg im Vergleich zum Jahr 2021 um weitere 32 Unfälle an. Auffällig ist, dass ein Drittel der Verunglückten Seniorinnen und Senioren sind (91 Verunglückte, 33 Prozent). Drei Viertel aller Pedelec-Unfälle mit Personenschaden, an denen Menschen mit einem Alter ab 65 Jahren beteiligt waren (68 von 90 Unfällen, 76 Prozent), haben sie selbst verursacht.
Ungeübt damit auf Tour zu gehen, kann deshalb gefährlich werden. Die Polizei rät Einsteigern, das Fahren zunächst unter Anleitung von Profis zu üben. Zudem sollte für alle Radfahrer das Tragen eines Helms selbstverständlich sein. Das kann im Ernstfall schlimmere Verletzungen am Kopf verhindern oder sogar Leben retten. Damit Sie die Fahrradsaison richtig genießen können und von Unfällen verschont bleiben, sollten sich alle E-Biker an die Verkehrsregeln halten und auch ihr eigenes Fahrverhalten überdenken. „Ein solches Zweirad fährt bei gleichem Kraftaufwand deutlich schneller als ein herkömmliches Fahrrad. Dies führt zu einem ungewohnt langen Bremsweg und es bleibt weniger Zeit, auf Unerwartetes zu reagieren“, so die Polizei. Andere Verkehrsteilnehmer übersehen E-Bikes, wie auch alle anderen Zweiräder, leicht oder nehmen sie zu spät wahr. Zudem besteht Verwechslungsgefahr: Ein herkömmliches Fahrrad ist auf den ersten Blick kaum von einem E-Bike zu unterscheiden, weshalb das Tempo von E-Bikes oft unterschätzt wird. Deshalb rät die Polizei, mit dem Elektrofahrrad besonnen und vorausschauend zu fahren. Für eine bessere Sichtbarkeit empfiehlt sie zudem das Fahren mit Licht und das Tragen einer Leuchtweste – auch am Tag. Diese und viele weitere Tipps gibt die Polizei in Broschüren auf jeder Polizeidienststelle oder im Internet unter www.gib-acht-im-verkehr.de
PM Polizeipräsidium Ulm