LKA-BW: Bedeutender bundesweiter Schlag gegen die „Underground Economy“ – sechs Durchsuchungen in Baden-Württemberg

Am 4. April fand ein großangelegter Aktionstag gegen die sogenannte Underground Economy statt. Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, das Bundeskriminalamt (BKA) und Strafverfolgungsbehörden der Bundesländer setzen damit ein starkes Zeichen gegen Cyberkriminelle.

Gemeinsam durchsuchten sie bundesweit 62 Objekte. Die Abteilung Cybercrime und Digitale Spuren des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg leitet und koordiniert die Einsatzmaßnahmen im Ländle. Hierbei kam es zu sechs Durchsuchungen und 130 Beschlagnahmen. Den Beschuldigten werden eine Vielzahl von Betrugsdelikten im Online-Handel sowie Ausspähen von Daten, Fälschung beweiserheblicher Daten und Datenhehlerei vorgeworfen. Bei den Ermittlungen kooperierten die ZIT und das BKA eng mit dem amerikanischen FBI, Europol, der niederländischen National High Tech Crime Unit und weiteren internationalen Partnern.

Insbesondere auf der kriminellen Verkaufsplattform „Genesis Market“ sollen die Beschuldigten gestohlene Zugangsdaten von E-Commerce- und Online-Zahlungs-Diensten bereits für wenige Euro angeboten haben. Eine Million E-Mail Accounts waren beispielsweise bereits ab 50 Euro zu haben. Die Plattform existiert seit dem Jahre 2018 und ist die größte ihrer Art. Die amerikanischen Behörden schalteten diese am 4. April umgehend ab und werten seitdem die Daten aus. In über 70 Fällen führen die Spuren der Beschuldigten nach Deutschland. Sechs davon sind in Baden-Württemberg wohnhaft. Gegen die sechs Männer im Alter von 22 bis 40 Jahren wurden im Anschluss an die Durchsuchungen strafprozessuale Maßnahmen durchgeführt. Zu Festnahmen kam es nicht.

Die Polizeipräsidien Freiburg, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz und Mannheim sowie die Cybercrime-Abteilungen der Schwerpunktstaatsanwaltschaften Stuttgart und Mannheim sind mit den Ermittlungsverfahren betraut. Die Koordinierung obliegt dem BKA und der ZIT. Die Ermittlungen dauern an. Nutzerinnen und Nutzer können überprüfen, ob ihre Daten zum Verkauf angeboten wurden. Weitere Informationen unter https://www.haveibeenpwned.com.

PM Landeskriminalamt Baden-Württemberg

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