Bewegung, frische Luft und Nähe zur Natur – besonders im Herbst gehen immer mehr Menschen wandern. Die Bergwacht Württemberg des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mahnt dabei zu Vorsicht vor Unfällen. „Es gibt viele Gründe für Stürze, wie zum Beispiel Selbstüberschätzung oder Unachtsamkeit“ so Raimund Wimmer, Pressesprecher der DRK Bergwacht Württemberg. Aber auch mangelnde Kondition, falsche Ausrüstung oder gar Selfies zu nah am Abhang können Ursache für Unfälle sein. Da es bei einem Unfall in unwegsamem Gelände dauern kann, bis Hilfe eintrifft, sei es umso wichtiger, Tipps zum sicheren Wandern zu beachten, so Raimund Wimmer
Besonders jetzt im Herbst ist eine gute Vorbereitung wichtig. Dazu gehören zum Beispiel ein vollgeladenes Handy und das Informieren Dritter über die geplante Wanderroute sowie die ungefähre Rückkehrzeit. Angesichts kühler Temperaturen und früh einsetzender Dunkelheit sollten Wandernde warme Kleidung, Mütze, Handschuhe und eine Stirnlampe einpacken. Den besten Schutz vor Stürzen und Verletzungen bietet gutes Schuhwerk, das bis über die Knöchel reicht. Ins Erste-Hilfe-Set gehören Pflaster, Wundverband, Rettungsdecke, Dreieckstuch und ein Kühlelement. Bei Prellungen und Verstauchungen können auftretende Schwellungen und Schmerzen durch die Befolgung der PECH-Grundregel gelindert werden: P wie Pause, E wie Eis, C wie „Compression“ (Druck) und H wie Hochlagern. Danach sollte die europaweite Notrufnummer 112 gewählt werden. Der Leitstelle sollen dann die fünf „W“s beantwortet werden (Was ist passiert? Wo ist es passiert? Wie viele Personen sind betroffen? Welche Verletzungen? Warten auf Rückfragen).
437 Mal mussten im letzten Jahr die 19 Bergwachten in Württemberg ausrücken und Hilfe leisten, in diesem Jahr waren es bereits 347 Einsätze. „Wander- und Mountainbike-Unfälle sind dabei die hauptsächlichen Einsatzarten. Auffallend ist, dass es auch immer mehr internistische Notfälle im Gelände gibt“ erklärt Raimund Wimmer, das liege teilweise auch daran, dass zum Beispiel „Wanderneulinge“ schnell überfordert seien und sie oft die Weglänge unterschätzen.
Die DRK Bergwacht Württemberg ist überall dort im Einsatz, wo eine Rettung mit klassischen Einsatzmitteln nicht möglich ist. „Wir bringen die Notfallmedizin ins Gelände“ bringt es Raimund Wimmer auf den Punkt. 1 320 ehrenamtliche Bergwachteinsatzkräfte sind an 365 Tagen 24 Stunden in Bereitschaft, um schnell und professionell Hilfe zu leisten. Sie sorgen für die Sicherheit von Outdoor-Sportlern und sind auch im Katastrophenschutz sowie im Naturschutz und in der Umweltarbeit aktiv.
PM DRK Bergwacht Württemberg