Unter dem dringenden Verdacht, am Freitagabend eine junge Frau überfallen, in eine Gartenhütte verschleppt und vergewaltigt zu haben, ist am Samstag ein 36-jähriger Tatverdächtiger von der Polizei festgenommen worden.
Das 23-jährige Opfer war am Freitagabend, gegen 23.15 Uhr, von Angehörigen als vermisst gemeldet worden, nachdem sie nicht wie sonst von der Arbeit zurückgekehrt war. Üblicherweise legte sie hierbei den Weg von Reichenbach nach Plochingen über Wiesen und Felder nördlich der Landesstraße 1192/B10 zu Fuß zurück. Auch am Freitagabend hatte sie sich offenbar gegen 20.15 Uhr auf den Weg gemacht. Als sie nach 23 Uhr noch nicht zuhause war, wurde die Polizei alarmiert.
Noch in der Nacht wurden umfangreiche Suchmaßnahmen unter Beteiligung eines Polizeihubschraubers, mehreren Rettungshundestaffeln mit entsprechenden Flächensuchhunden und Mantrailern sowie etlichen Streifenwagenbesatzungen verschiedener Polizeireviere durchgeführt, die am Samstag fortgeführt wurden. Wieder waren neben Kräften der Polizei Rettungshundestaffeln, ein Personensuchhund des Polizeipräsidiums Einsatz und zusätzlich auch die Freiwillige Feuerwehr Reichenbach im Einsatz.
Gegen 19.30 Uhr wiesen Passanten im Bereich Harnesteig die Einsatzkäfte der Feuerwehr auf eine Gartenhütte hin, bei der sich immer wieder ein unbekannter Mann aufhalten soll. Die Einsatzkräfte bemerkten, dass sich in der Hütte eine Frau befand, bei der es sich um die 23-Jährige handelte. Als sie ihrerseits die Einsatzkräfte wahrnahm, konnte sie aus dem Fenster klettern und in Sicherheit gebracht werden. Der Rettungsdienst brachte die leicht verletzte 23-Jährige in eine Klinik, wo sie vorsorglich stationär aufgenommen wurde.
Wie die Ermittlungen ergaben, soll ein ihr unbekannter Mann sie auf ihrem Heimweg am Freitagabend angegriffen und unter anderem durch Bedrohung mit einem Messer in seine Gewalt und dann zu der Gartenhütte gebracht haben, wo er die 23-Jährige vergewaltigt und bis zu ihrer Rettung festgehalten haben soll.
Zum Zeitpunkt der Überprüfung des Grundstücks durch die Suchkräfte flüchtete der Verdächtige. Fahndungskräfte der Polizei konnten ihn kurze Zeit später im Bereich der B10 auf einem Feldweg stellen und vorläufig festnehmen. Zuvor hatte sich der 36-Jährige selbst mit einem Messer eine Verletzung zugefügt, die stationär in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Nach jetzigem Ermittlungsstand verfügt der Mann über keinen festen Wohnsitz und hielt sich seit mehreren Monaten mit Zustimmung des Eigentümers in der Gartenhütte auf. Der unter anderem wegen Betäubungsmitteldelikten polizeilich bekannte und wegen Raubes vorbestrafte, 36-jährige Deutsche wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Sonntag dem Haftrichter beim Amtsgericht Esslingen vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete. Derzeit macht der Beschuldigte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Die umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizeidirektion Esslingen dauern weiter an.
PM Polizeipräsidium Reutlingen