Warnung vor Geldanlagen: Online-Handelsplattformen locken mit hohen Gewinnen

In Zeiten von Nullzinsen und Strafzinsen suchen die Bürgerinnen und Bürger vermehrt nach Alternativen bei der Vermögensanlage.

Insbesondere lebensältere Personen fallen auf scheinbar lukrative Investitionsmöglichkeiten herein. Auf sogenannten Trading-Plattformen locken Kriminelle mit angeblich sicheren Angeboten, die schnelle und sichere Gewinne versprechen.

Die Kriminellen sind hierbei sehr kreativ. Sie werben beispielsweise mit prominenten Personen, die Internetseiten sind professionell gestaltet und vermitteln den Anschein der Seriosität.

Doch weit gefehlt: Die Kriminellen verschaffen sich einen Fernzugriff auf den Computer ihrer Opfer und bringen diese um Ihr Vermögen. In Einzelfällen geht der Schaden in den mittleren sechsstelligen Bereich.

Der Weg zum schnellen Geld scheint kinderleicht: Einfach ein Benutzerkonto anlegen, kleine Geldbeträge einzahlen und umgehend Gewinne einfahren. Grafiken in Echtzeit tun ihr Übriges, um Seriosität vorzugaukeln.

Sobald die neuen Kundinnen und Kunden registriert sind, meldet sich eine Brokerin oder ein Broker bei diesen via Telefon oder Messenger-Dienst. Es ist eine perfide Masche. Zu Beginn erhalten die Opfer kleine Beträge als sogenannte Zwischengewinne. Das schafft Vertrauen in das Geschäftsmodell.

Die Kriminellen raten nun, höhere Summen zu investieren. Damit dies noch einfacher funktioniert, verschicken sie einen Download-Link zu einer Software.

Sobald die Opfer diese runterladen, schnappt die Falle zu. Die Kriminellen können nun uneingeschränkt auf den Computer ihrer Kundinnen und Kunden zugreifen.

„Die Kriminellen geben sich hilfsbereit und zeigen ihren Opfern, wie sie die Software zu bedienen haben. Diese ahnen nicht, dass sie den angeblichen Gewinn niemals ausbezahlt bekommen und der angezeigte Kursverlauf gefälscht ist“, sagt Oliver Hoffmann, Stellvertretender Leiter der Abteilung Wirtschaftskriminalität beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg.

Da die Kriminellen nun Zugang auf den PC haben, können sie beispielsweise Bankkonten eröffnen und auch Transaktionen durchführen. „In manchen Fällen werden die Opfer nicht nur um ihr Geld gebracht, sondern sie machen sich zudem auch unabsichtlich der Geldwäsche strafbar“, so Hoffmann.

Sobald die Opfer bitten, die vermeintliche Gewinne auszuzahlen, brechen die Kriminellen den Kontakt ab. Denn sie haben die Gelder nicht investiert, sondern verschieben sie auf Auslandskonten. Die Betreiberfirmen der Handelsplattformen wechseln häufig. Bei den Firmensitzen handelt es sich in der Regel um Offshore-Briefkastenadressen.

Was können Sie tun, um sich zu schützen? Denken Sie daran: Hohe Gewinne bedeuten immer auch hohe Risiken.

Informieren Sie sich vor einer Geldanlage gut über den Anbieter.

Holen Sie vor einer Anlage zunächst den Rat einer Expertin oder eines Experten ein. Hilfestellung bietet hier zum Beispiel die Verbraucherzentrale.

Lesen Sie die AGBs des Anbieters genau durch.

Achten Sie auf den Firmensitz. Unseriöse Anbieter von Anlageprodukten wählen ihren Geschäftssitz gerne im Ausland, vor allem in Steueroasen.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf: www.polizei-beratung.de.

 

PM Landeskriminalamt Baden-Württemberg

 

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