Die Johanniter meistern die Krise, trotz fehlender Einnahmen – Sanitätsdienste bei Großveranstaltungen und Erste-Hilfe-Kurse abgesagt.

In Notfällen sind die Johanniter immer zur Stelle, gerade jetzt während der Corona-Pandemie. „Wir versuchen noch mehr für die Menschen dazu sein, als vor Corona. Das gilt vor allem im Rettungsdienst, aber auch für den Hausnotruf, den Menüservice und andere Betreuungsangebote,“ sagt Thomas Hanisch, Landesvorstand der Johanniter in Baden-Württemberg.  „Aber durch den durch die Krise verursachten Wegfall von Einnahmen und den völlig überteuerten Ausgaben für Schutzmaterial geraten selbst wir in finanzielle Nöte“, beklagt der Vorstand.

In Baden-Württemberg sind die Johanniter eine starke Säule der Daseinsfürsorge. Sie engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich.

In vielen Bereichen sind die Helfer der Johanniter in diesen Tagen stark gefordert, in anderen Bereichen haben sie ungewollt Leerlauf. Aufgrund der Corona-Pandemie pausieren bundesweit alle Erste-Hilfe-Kurse der Johanniter voraussichtlich noch bis zum 30.05.2020. Damit folgen die Johanniter einer Empfehlung der Qualitätssicherungsstelle Erste Hilfe. Alle bereits gebuchten Kurse werden storniert, Stornokosten entstehen für die Kunden selbstverständlich nicht. Aber auch die Schließung der Kindertagesstätten, der Tagespflegeeinrichtungen, der Wegfall der Touren der Fahrdienste und die abgesagten Sanitätsdienste bei Großveranstaltungen haben zu nicht unerheblichen wirtschaftlichen Einbußen geführt, die es gilt an anderer Stelle auszugleichen. „Wir rechnen insgesamt mit Einbußen in Höhe von einer Million Euro, die nicht durch Förderprogramme und Kostenträger ausgeglichen werden können. Dies stellt uns als Organisation vor eine große Herausforderung“, sagt Thomas Hanisch, Landesvorstand in Baden-Württemberg.

Zeitgleich gehen Rechnungen in ungewohnter Höhe ein. Der Einkaufspreis für stark nachgefragtes Schutzmaterial wie Atemschutzmasken, Schutzkittel und Desinfektionsmittel liegt seit Wochen weit über den sonst üblichen Beträgen. Der Schutz der zu versorgenden Patienten und Kunden sowie der eigenen Mitarbeiter im Rettungsdienst, der Pflege und bei Katastrophenschutzeinsätzen ist immer das oberste Gebot. Eine Refinanzierung der dafür nötigen Ausgaben über die Krankenkassen und über das Land wird jedoch nur teilweise möglich sein.

Als erste Maßnahmen wurden größere geplante Investitionen zunächst gestoppt, Veranstaltungen und Dienstreisen abgesagt. Das reicht aber bei weitem nicht aus, um die gerade entstehenden Einbußen zu kompensieren. Leidtragende werden auch die ehrenamtlichen Helfer sein. Und gerade die Ehrenamtlichen sind es, die in diesen Tagen Einkaufshilfen organisieren, kranke, einsame und trauernde Menschen begleiten und sich auf mögliche größere Covid-19-Einsätze vorbereiten, um sofort und kompetent helfen zu können.

„Unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer stehen auch weiterhin bereit gegen das Virus zu kämpfen“, sagt Thomas Hanisch. „Die hier zum Einsatz kommenden ehrenamtlichen Sanitäts- und Betreuungseinheiten werden generell aus Eigenmitteln unterhalten. Im Moment fehlt uns in großen Teilen die Refinanzierung. Daher sind wir unseren Fördermitgliedern und Spendern, die uns auch in diesen Zeiten zur Seite stehen, mehr als Dankbar. Dank ihrer Hilfe können wir unsere ehrenamtliche Hilfe weiter gewährleisten.“

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 1.900 Beschäftigten, mehr als 2.300 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 114.000 Fördermitgliedern eine der großen Hilfsorganisationen in Baden-Württemberg und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich.

 

PM Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Ostwürttemberg Dienststelle Göppingen

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