Straßenränder sind Lebensräume. Auf Grünstreifen und in Büschen finden Pflanzen ökologische Nischen und Insekten Nahrung und Lebensraum. Daher fördert das Verkehrsministerium Baden-Württemberg die ökologische Aufwertung. Das „Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt“ wird auf Beschluss der Landesregierung nun zwei weitere Jahre dem Verlust von Tier- und Pflanzenarten entgegenwirken. Im Rahmen dieses Sonderprogrammes hat das Verkehrsministerium in den Jahren 2018 und 2019 eine Vielzahl von Verbesserungen umgesetzt, bei denen Verkehrswege nachhaltiger gestaltet wurden.
Von besonderer Bedeutung für die heimischen Tiere und Pflanzen ist im Rahmen des Programms die so genannte Aushagerung straßenbegleitender Grünflächen. Hierbei werden die Flächen zweimal im Jahr gemäht und das Mähgut entfernt, um das Entstehen von ökologisch wertvollen Magerstandorten zu fördern. Magerstandorte bieten gerade seltenen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum.
Regierungspräsidien, Landkreise, Städte und Gemeinden machen sich bereits durch Aushagerungsmaßnahmen um das grüne Netzwerk des Landes und die Stärkung der biologischen Vielfalt verdient. Im Rahmen des Sonderprogramms sind hier die Regierungspräsidien Stuttgart, Freiburg und Tübingen, die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Konstanz, Ravensburg, Sigmaringen, Tübingen, Waldshut, der Hohenlohekreis, der Neckar-Odenwald-Kreis, der Rhein-Neckar-Kreis sowie die Städte Freiburg, Heidelberg und Ulm zu nennen.
Ganz besonders hervorgetan haben sich der Rems-Murr-Kreis und der Ostalbkreis, die sowohl 2018 als auch 2019 Blühflächen zur Verfügung stellten. Das ganzheitliche Konzept des Rems-Murr-Kreises umfasst die Anlage von Wildblumenwiesen und speziellen Wildbienen- und Schmetterlingssäumen, die Insekten das ganze Jahr über Nahrung und Lebensraum bieten. Im Ostalbkreis wurde die Auswahl der Flächen und die Umsetzung der Maßnahmen durch den Landschaftserhaltungsverband des Landkreises fachlich begleitet. Zusammengenommen wurden in den beiden Landkreisen fast 14 Hektar aufgewertet. Insgesamt wurden im Land bisher rund 70 Hektar ausgehagert. Verkehrsminister Winfried Hermann betont: „Wir werben nun dafür, dass sich noch weitere Landkreise und noch mehr Kommunen am Programm beteiligen. Neben den Grünflächen an den Straßen fördern wir die Vernetzung von durch Straßen getrennten Lebensräumen. Auch der Amphibienschutz ist uns ein großes Anliegen.“
Zu Gunsten der Artenvielfalt werden auch Flächen bei Neubauvorhaben an Landes- und Bundesfernstraßen ökologisch aufgewertet. Dafür werden neu angelegte Straßenböschungen mit gebietsheimischen, insektenfreundlichen Blühmischungen angesät, die ideal an den Standort und die Umgebung angepasst sind. Die daraus entstehenden Blühflächen integrieren sich in die Vegetation der Umgebung und tragen somit zur Stärkung des Biotopverbunds bei.
Auch durch den Wettbewerb „Blühende Verkehrsinseln“ des Ministeriums für Verkehr, der Kommunen für pollen- und nektarreich umgestaltete Flächen an kommunalen Kreisverkehren oder Rastplätzen prämiert, wurde viel für die Artenvielfalt erreicht. Zehn Kommunen wurden von Verkehrsminister Winfried Hermann als Wegbereiter für die Artenvielfalt mit der „Goldenen Wildbiene“ ausgezeichnet. Sie schaffen auf ihren Flächen dringend benötigten Lebensraum für gefährdete Insekten.
Neueinsteiger in das Programm sind willkommen. Bewerbungen für die zweite Runde des Wettbewerbs können noch bis zum 31.05.2020 eingereicht werden. Nähere Informationen und das Anmeldeformular finden sich unter www.bluehende-verkehrsinseln.de
PM Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg