Mit dem Beginn der Winterzeit am 27. Oktober und den länger werdenden Nächten haben auch Einbrecher wieder Hochkonjunktur. Diese nutzen gerade nach der Zeitumstellung die frühe Dunkelheit in den Abendstunden aus, um auf Beutezug zu gehen.
Obwohl die Fallzahlen des Wohnungseinbruchs im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen seit dem Höchststand im Jahr 2014 (1.045) um knapp die Hälfte reduziert werden konnten (2018: 543), bleibt die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität weiterhin ein Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit. Durch verstärkte lage- und brennpunktorientierte Maßnahmen soll sowohl die präventive als auch die repressive Bekämpfung dieser Delikte weiter vorangetrieben werden. Insbesondere durch offene Präsenz, gezielte Streifentätigkeit, Intensivierung der Fahndungsmaßnahmen, bei denen auch zivile Kräfte zum Einsatz kommen, sowie verstärkte Kontrollen insbesondere an Ausfallstraßen, sollen nicht nur potentielle Täter abgeschreckt werden, es sollen auch verstärkt Hinweise für die Aufklärung von zurückliegenden Einbrüchen gewonnen werden. Dabei werden die örtlichen Kräfte der Polizeireviere, der Verkehrs- und Kriminalpolizei durch Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz,
Polizeihundeführer- und Reiterstaffel, sowie durch spezielle Fahndungskräfte des Präsidiums unterstützt. Schwerpunktkontrollen, an denen auch Beamte der Bundespolizei und der Zollfahndung zum Einsatz kommen, runden das Konzept ab. In einem speziellen Arbeitsbereich „Wohnungseinbruchsdiebstahl“ bei der Kriminalpolizei führen besonders geschulte Spezialisten mit den Kriminaltechnikern Hinweise und Spuren zusammen. So können Tatzusammenhänge schneller erkannt und oftmals Täter dingfest gemacht werden.
Ein Großteil der Wohnungseinbrüche wird in den Nachmittags- und frühen Abendstunden verübt. Nicht nur, aber insbesondere in diesen Zeiten wird die Polizei mit Streifen und Kontrollen verstärkt präsent sein. Doch die Polizei allein kann Einbrüche nicht gänzlich verhindern – hier sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen, sei es durch Hinweise auf verdächtige Personen oder Situationen oder die richtige Sicherungstechnik. Denn viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden.
Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belegt der in den vergangenen Jahren stetig gestiegene Anteil der Einbruchsversuche. Immer mehr Täter scheitern offenbar an den Sicherungseinrichtungen der Wohnungen oder werden gestört. Schon durch einfache Maßnahmen kann jeder etwas für seine Sicherheit tun und seine Wohnung oder sein Haus technisch optimieren. Für die Einbrecher ist es wichtig, dass alles möglichst schnell geht. Leisten Fenster und Türen erheblichen Widerstand, geben die Ganoven ihr Vorhaben schnell auf. Gerade bei Neu- oder Umbauvorhaben lassen sich Sicherungsmaßnahmen kostengünstig umsetzen oder nachrüsten.
Deswegen informieren Sie sich, nach Terminabsprache in der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Reutlingen in der Urbanstraße 22, in Reutlingen, über die richtigen Sicherungsmaßnahmen. Auf Wunsch kommt auch ein Berater zu Ihnen nach Hause, um Ihnen vor Ort Vorschläge zu unterbreiten, wie Sie ihr Haus oder Ihre Wohnung wirksam sichern können. Sämtliche Beratungen sind kostenlos. Zur Terminvereinbarung erreichen Sie die Geschäftsstelle der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Einbruchschutzes, unter der Telefonnummer 07121/942-1202 oder per Email unter reutlingen.pp.praevention@polizei.bwl.de. Zusätzlich wird in nächster Zeit in mehreren Städten im Präsidiumsbereich der Info-Truck des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg unterwegs sein. Hier können Sie sich anschaulich über die verschiedenen Sicherungsmöglichkeiten informieren und von Präventionsspezialisten beraten lassen. Die genauen Termine und die Standorte des Informationsfahrzeuges werden in der Tagespresse, auf unserer Homepage www.polizei-reutlingen.de und auf Facebook unter www.facebook.com/PolizeiReutlingen veröffentlicht.
Darüber hinaus möchte das Polizeipräsidium auf die bundesweite Kampagne „K-Einbruch“ hinweisen, die sich speziell mit der Prävention des Wohnungseinbruches befasst. Auf der Internetseite www.k-einbruch.de erhalten Sie neben Verhaltenstipps auch produktneutrale Informationen zu geeigneter Sicherungstechnik. Des Weiteren können Sie sich durch ein interaktives Haus klicken, das die Stellen an Haus und Wohnung aufzeigt, die besonders gesichert werden sollten.
Wer einige Tipps beherzigt, macht es den Einbrechern nicht ganz so leicht:
– Schließen Sie auch bei kurzer Abwesenheit Ihre Haus- und
Wohnungstüre immer ab. Denken Sie auch daran: Gekippte Fenster
sind offene Fenster.
– Verschließen Sie immer Balkon- und Terrassentüren und sichern
Sie sie möglichst mit mechanischen Sicherungen.
– Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals außerhalb der Wohnung,
denn Einbrecher kennen jedes Versteck.
– Rollläden sollten nur zur Nachtzeit und keinesfalls tagsüber
geschlossen werden, schließlich wollen Sie nicht schon auf den
ersten Blick ihre Abwesenheit signalisieren. Lassen Sie in ihrer
Abwesenheit in verschiedenen Räumen das Licht brennen. Eine
Zeitschaltuhr kann hier gute Dienste leisten.
– Beauftragen Sie jemanden, der bei längerer Abwesenheit den
Briefkasten leert.
– Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber
geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den
Türöffner drücken und achten Sie auf Fremde im Haus. Sorgen Sie
dafür, dass Keller- und Bodentüren stets verschlossen sind.
Weitere Infos finden Sie auch unter: www.k-einbruch.de
Empfehlungen für „aufmerksame Nachbarn“:
– Achten Sie auf verdächtige Personen, Fahrzeuge oder Fremde auf
dem Nachbargrundstück. Sprechen Sie die Personen aber nicht an.
Rufen Sie stattdessen bei verdächtigen Wahrnehmungen oder bei
Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) sofort über Notruf
110 die Polizei. (cw)
PM Polizeipräsidium Reutlingen