Am Freitag, 11. Oktober, um 10.30 Uhr beginnen im Stuttgarter Haus der Wirtschaft die Entgelt-Tarifverhandlungen zwischen ver.di und den vier Uniklinika im Land. Die Gewerkschaft fordert für die rund 25.000 von diesem Tarifvertrag betroffenen Beschäftigten in Heidelberg, Tübingen, Freiburg und Ulm acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 18 Monaten.
Um die Pflege zu stärken, hat der Gesetzgeber mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz die Refinanzierung von Entgeltsteigerungen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Pflege garantiert. ver.di fordert deshalb für diese Beschäftigten 200 Euro im Monat zusätzlich.
Irene Gölz, ver.di Verhandlungsführerin: „Wir erwarten in dieser Entgeltrunde für alle Beschäftigten deutlich mehr Geld. Sehr selbstbewusst haben die Kolleginnen und Kollegen dies in unserer Befragung gefordert. Wir nehmen allerdings auch den Auftrag des Gesundheitsministers an und wollen mit dieser Tarifrunde nach dem Entlastungstarifvertrag vom letzten Jahr die Pflege weiter stärken. Wir sind bereit für die Verhandlungen und auch bereit dazu, für unsere Forderungen – wenn nötig – zu kämpfen.“
Viele Kolleginnen und Kollegen haben in der von ver.di durchgeführten Befragung die Forderung nach besserem Gesundheitsschutz für Ältere eingebracht. Damit die Beschäftigten überhaupt durchhalten können bis zur Rente, und so den Kliniken als dringend benötigte Fachkräfte erhalten bleiben, erwartet ver.di Verhandlungen über einen Tarifvertrag alternsgerechtes Arbeiten.
ver.di erwartet weiterhin von den Arbeitgebern, dass die zeitliche Bewertung der Samstags-, Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit anders geregelt wird. Diese gesundheitsgefährdenden Dienstformen sollen nicht nur mit Zuschlägen, sondern auch mit freier Zeit ausgeglichen werden. Auch dies haben viele Beschäftigte in der Befragung gefordert. Deshalb soll die Arbeitszeit an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und in der Nacht mit dem anderthalbfachen Zeitfaktor als Arbeitszeit bewertet werden. Beispiel: acht Stunden Nachtdienst = zwölf Stunden geleistete Arbeitszeit.
Für die Auszubildenden soll es unter anderem 130 Euro mehr geben sowie fünf freie Lerntage pro Ausbildungsjahr, um sich besser auf die anspruchsvollen Prüfungen und Klausuren vorbereiten zu können.
Für die vier baden-württembergischen Uniklinika in Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg gilt ein eigener Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Uniklinika, von dem rund 25.000 Beschäftigten an den vier Kliniken betroffen sind. Die Ärzt*innen fallen unter den Tarifvertrag Ärzte Länder, das wissenschaftliche Personal als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg