Am heutigen Freitag, den 21. Juni wird wieder landesweit im Einzelhandel gestreikt. ver.di rechnet im ganzen Land mit rund 1500 Streikenden.
Zum Streik aufgerufen werden Beschäftigte von Betrieben im Raum Mannheim-Heidelberg, Stuttgart mit Umgebung, Heilbronn/Schwäbisch Hall und Umland, Karlsruhe/Pforzheim und Umgebung, in der Region Fils-Neckar-Alb (u. a. Tübingen, Reutlingen, Metzingen, Nürtingen, Esslingen, Münsingen, Göppingen, Geislingen a. d. St.) und Friedrichshafen. Betroffen sind die Unternehmen Galeria Kaufhof, Karstadt, Karstadt-Sports, Kaufland, Marktkauf, Ikea, H&M, COS, Esprit, Zara, Primark, und OBI.
In Stuttgart findet eine zentrale Demonstration mit anschließender Kundgebung statt, zu der rund 1000 Streikende aus ganz Baden-Württemberg erwartet werden. Um 11 Uhr 30 werden die Streikenden vom DGB-Haus aus in einem gemeinsamen Protestzug durch die Stuttgarter Innenstadt zum Kronprinzplatz ziehen. Dort findet ab 12 Uhr die Abschlusskundgebung statt.
Erwartet werden auch etliche Streikende aus Häusern von Galeria Kaufhof, die für Wiederherstellung der vom Unternehmen kürzlich aufgegebenen Tarifbindung streiken.
Hauptredner wird ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke sein.
Mit den Protesten soll Druck auf die Arbeitgeber im mittlerweile seit über 2 1/2 Monate andauernden Tarifkonflikt gemacht werden.
Bernhard Franke: „Die Beschäftigten warten schon viel zu lange auf mehr Geld. Die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber muss ein Ende haben!“
In der laufenden Tarifrunde verhandeln ver.di und der Handelsverband Baden-Württemberg über Erhöhungen der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen für die rund 490.000 Einzelhandelsbeschäftigten im Land.
Der bisherige Tarifvertrag wurde von ver.di zum 31. März 2019 gekündigt.
ver.di fordert
– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6,5 %, mindestens 163 €
– Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €
– Tarifliches Mindesteinkommen von 2.100 €
– Vereinbarung einer Vorteilsregelung für ver.di-Mitglieder in Höhe von einem Prozent des individuellen jährlichen Bruttoentgeltes
– Laufzeit: 12 Monate
– Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit
Die Arbeitgeber bieten bei einer Laufzeit von 24 Monaten folgende Erhöhungen an:
– 1,7 % für das Jahr 2019
– weitere 1,2 % für das Jahr 2020
– entsprechende Anhebungen für Auszubildende
Das Arbeitgeberangebot wurde von ver.di als viel zu niedrig zurückgewiesen.
Die vierte Verhandlungsrunde findet am 8. Juli in Stuttgart-Weilimdorf statt.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg