Rund 850 Beschäftigte der Bausparkassen in Baden-Württemberg im zweitägigen Warnstreik – Arbeitgeber wollen fünf Jahre Reallohnverlust

Rund 850 Beschäftigte der beiden großen Bausparkassen in Baden-Württemberg, Schwäbisch Hall und Wüstenrot, haben seit heute Morgen für zwei Tage die Arbeit niedergelegt. ver.di will damit den Druck auf die Arbeitgeber im privaten und öffentlichen Bankgewerbe erhöhen, die auch in der dritten Tarifrunde für die rund 200.000 Beschäftigten am 11. April keine Reallohnsteigerungen angeboten hatten. Die Verhandlungen werden am 20. Mai. fortgesetzt. Bereits am 5. April hatten sich Beschäftigte der Bausparkassen an einer ganztägigen Arbeitsniederlegung beteiligt.

„Mit dem Kurs der Arbeitgeber drohen den Beschäftigten fünf Jahre Reallohnverlust am Stück. Das ist beschämend für diese Branche“, so ver.di-Landesfachbereichsleiter Frank Hawel auf der Kundgebung in Ludwigsburg heute Morgen.

Die Arbeitgeber hatten eine Erhöhung der Gehälter in drei Schritten angeboten: Nach sechs Nullmonaten in 2019, soll eine Erhöhung um 1,4 Prozent ab dem 1. August 2019 sowie jeweils ein Prozent ab dem 1. August 2020 und 1. August 2021 bei einer Laufzeit von 36 Monaten erfolgen.

ver.di fordert in der Tarifrunde sechs Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Beschäftigte mit einer übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter durchsetzen. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Vergütung um 100 Euro. Des Weiteren will ver.di in der Tarifrunde neben einer deutlichen Gehaltserhöhung vor allem über Arbeitsbelastung und Weiterbildung verhandeln. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bei den Banken sehr rasch und tiefgreifend, darum fordert ver.di einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung. Durch Rationalisierungen und ständige Umstrukturierung ist die Arbeitsbelastung immer mehr angestiegen. Aus diesem Grund fordert ver.di für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Um den unterschiedlichen Bedarfen der Beschäftigten gerecht zu werden, sollen die Bankbeschäftigten zwischen Gehaltssteigerung oder Freizeit wählen können.

Die vierte Verhandlungsrunde findet am 20. Mai 2019 in Wiesbaden statt.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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