Ab Donnerstag zweitägige Warnstreiks bei den Bausparkassen in Baden-Württemberg

ver.di ruft die Beschäftigten der beiden großen Bausparkassen in Baden-Württemberg, Schwäbisch Hall und Wüstenrot, zu einem zweitägigen Warnstreik am Donnerstag, 2. Mai, und Freitag, 3. Mai, auf, nachdem auch die dritte Tarifrunde für die rund 200.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes am 11. April ergebnislos geblieben war. Die Verhandlungen werden am 20. Mai. fortgesetzt. Bereits am 5. April hatten sich über 800 Beschäftigte der Bausparkassen an einer ganztägigen Arbeitsniederlegung beteiligt.

Die Forderung von ver.di nach einer Erhöhung der Gehälter um sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten weisen die Arbeitgeber weiterhin zurück, ebenso die Forderung nach sechs Gesundheits- und Entlastungstagen. Das vorgelegte Gehaltsangebot der Arbeitgeber – weniger als ein Prozent pro Jahr – hat die Gewerkschaft als unakzeptabel abgelehnt.

„Der erhebliche Reallohnverlust der Beschäftigten bei Banken und Bausparkassen der letzten beiden Jahre soll nach dem Willen der Arbeitgeber bis Ende 2021 fortgeschrieben werden“, so ver.di-Landesfachbereichsleiter Frank Hawel: „Auf diese Respektlosigkeit antworten die Bankbeschäftigten nun mit zweitägigen Streiks.“

Das Angebot besteht aus einer Erhöhung der Gehälter in drei Schritten: Nach sechs Nullmonaten in 2019, soll eine Erhöhung um 1,4 Prozent ab dem 1. August 2019 sowie jeweils ein Prozent ab dem 1. August 2020 und 1. August 2021 bei einer Laufzeit von 36 Monaten erfolgen.

„Die Beschäftigten erwarten, dass ihre Arbeitgeber in der nächsten Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes, ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen“, betont Hawel: „Eine angemessene Erhöhung der Gehälter sowie ein Ausgleich für die immer höheren Belastungen durch die geforderten Gesundheits- und Entlastungstage sind nicht nur verdient, sondern dringend geboten und notwendig.“

ver.di fordert in der Tarifrunde sechs Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Beschäftigte mit einer übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter durchsetzen. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Vergütung um 100 Euro. Des Weiteren will ver.di in der Tarifrunde neben einer deutlichen Gehaltserhöhung vor allem über Arbeitsbelastung und Weiterbildung verhandeln. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bei den Banken sehr rasch und tiefgreifend, darum fordert ver.di einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung. Durch Rationalisierungen und ständige Umstrukturierung ist die Arbeitsbelastung immer mehr angestiegen. Aus diesem Grund fordert ver.di für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Um den unterschiedlichen Bedarfen der Beschäftigten gerecht zu werden, sollen die Bankbeschäftigten zwischen Gehaltssteigerung oder Freizeit wählen können.

Die vierte Verhandlungsrunde findet am 20. Mai 2019 in Wiesbaden statt.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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