„Viele Betriebe in unserer Region kümmern sich sehr intensiv darum, Geflüchtete in Arbeit und Ausbildung zu integrieren“, sagt Johannes Schmalzl, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart. „Auch wenn das alle Beteiligten viel Kraft kostet, ist das Engagement der Unternehmen ungebrochen und das nun schon seit vielen Jahren.“
Aktuell lernen fast 650 Geflüchtete aus Afghanistan, Iran, Irak, Syrien, Eritrea, Nigeria, Pakistan, Somalia und Gambia einen Beruf in einem Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung im Ballungsraum Stuttgart. Damit hat sich die Zahl der Azubis mit Fluchterfahrung von Ende 2017 bis Ende 2018 fast verdoppelt. „Diese Entwicklung begrüßen wir. Auch wenn der Fachkräftebedarf der Unternehmen weit höher liegt und dadurch nur gemildert werden kann. Die Wirtschaft freut sich über jeden Azubi, der sich für eine Berufsausbildung entscheidet und diese erfolgreich abschließt“, so Schmalzl.
Die IHK unterstützt die Betriebe, wo sie kann. So fanden seit 2013 rund 1.500 berufliche Beratungen von Geflüchteten und rund 550 Migranten und Migrantinnen statt. Dazu kommen rund 400 Unternehmensberatungen (davon rund 110 Unternehmer/-innen mit Migrationshintergrund). Die IHK Region Stuttgart führte überdies 210 Kompetenzfeststellungstests für Geflüchtete durch, in denen geprüft wird, welche beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten eine geflüchtete Person schon mitbringt, um die Einsatz- und Ausbildungsmöglichkeiten besser einschätzen zu können. Fast 100 Migranten und rund 230 Geflüchtete wurden in eine Ausbildung, Einstiegsqualifizierung (Praktikum in einem Betrieb, bei dem Teile einer Ausbildung absolviert werden) oder in ein Berufsorientierungspraktikum vermittelt; zudem konnten 75 Geflüchtete Kurzpraktika starten. Je passgenauer dabei die Vermittlungen durch die IHK sind, umso größer ist die Chance, dass eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wird.
Außerdem wurden durch die IHK-Verweisberatung an Kooperationspartner mindestens 160 Personen in eine Einstiegsqualifizierung oder in eine Ausbildung vermittelt, davon über 100 Geflüchtete und mehr als 50 Migranten. In über 200 IHK-Veranstaltungen wurden rund 2.300 Geflüchtete und Jugendliche mit Migrationshintergrund und 1.150 Eltern erreicht. Auch ist die IHK laufend auf Berufsbildungsmessen präsent.
Darüber hinaus haben die vom Land Baden-Württemberg geförderten Kümmerer der IHK Region Stuttgart, die in den Landkreisen Böblingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr sowie in Esslingen Ansprechpartner für Geflüchtete und Betriebe sind, seit 2016 rund 620 Flüchtlinge betreut und 500 Betriebe beraten. Rund 400 Informationsveranstaltungen zu Fortbildungsmöglichkeiten hat die IHK im Rahmen des Kümmerer-Projekts durchgeführt und insgesamt 400 geflüchtete Menschen in unterschiedliche Praktika und in Ausbildung vermittelt.
PM IHK Region Stuttgart