Die Tarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe Baden-Württemberg sind heute nach drei Verhandlungsrunden und trotz zweier Warnstreikwellen ergebnislos beendet worden. Der Arbeitgeberverband WBO war heute nicht bereit, sein Angebot „ausreichend“ zu verbessern: angeboten wurden 3,0 und 2,3 Prozent bei einer Laufzeit von 26 Monaten, dies würde die Lohnschere zum kommunalen Nahverkehr weiter öffnen. Die ver.di Tarifkommission hat dann nach einem letzten Einigungsversuch am Abend das Scheitern der Verhandlungen erklärt. Die Gewerkschaft wird nun ab nächster Woche die Einleitung der Urabstimmung in den Betrieben vorbereiten. Damit wären auch unbefristete Arbeitsniederlegungen im Busverkehr möglich.
Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „Wir hatten gehofft, dass das Signal aus den Betrieben in der letzten Woche deutlich genug war. Offensichtlich kam die Botschaft aber noch nicht bei allen Arbeitgebern an. Was heute auf dem Tisch lag, war so nicht abschlussfähig. Denn: mit diesem Angebot würde sich die Lücke zum kommunalen Nahverkehr weiter vergrößern statt verkleinern. Der WBO war heute noch nicht bereit, gemeinsam mit uns für konkurrenzfähige Löhne in der Branche zu sorgen. So werden die Arbeitgeber die fehlenden 800 Fahrerinnen und Fahrer nicht gewinnen können. Wir bleiben selbstverständlich gesprächsbereit. Und wir lassen den Arbeitgebern ganz bewusst nochmals eine ganze Woche Zeit zum Nachdenken. Sollte der WBO sein Angebot nachbessern, setzen wir uns jederzeit wieder an den Verhandlungstisch.“
In der Lohnrunde für das private Omnibusgewerbe zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband von Baden-Württemberg WBO fordert die Gewerkschaft 5,8 Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit, der Abstand zum Tarifvertrag des kommunalen Nahverkehrs (TV-N) soll spürbar verringert werden. Betroffen sind von den Verhandlungen rund 9.000 Beschäftigte der privaten Omnibusunternehmen in ganz Baden-Württemberg. Die dritte Verhandlungsrunde wurde für den 18. Februar vereinbart.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg