1.500 Streikende im Sozial- und Erziehungsdienst übergeben Denkzettel in Backnang an OB Nopper

Heute wird in Stuttgart und den Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg und Rems-Murr sowie in Ulm wieder im Bereich der Kindertagesstätten und sozialen Dienste gestreikt. Bestreikt werden Einrichtungen, die keine Schließtage haben. Insgesamt sind über 2.000 Beschäftigte im Land im Streik. Vor dem Rathaus in Backnang wurde dessen Oberbürgermeister Dr. Nopper, Vorsitzender des zuständigen Gruppenausschusses Städte und Gemeinden im Kommunalen Arbeitgeberverband Baden-Württemberg und Mitglied im Gruppenausschuss Verwaltung der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), am Mittag persönlich ein überdimensionaler Denkzettel überreicht. Damit erhöhen die Streikenden im Land gezielt den Druck auf die verantwortlichen Arbeitgeber in der VKA, die am heutigen Donnerstag in Frankfurt ihre Mitgliederversammlung abhält.

Dr. Nopper bestätigte bei der Übergabe, dass die Anforderungen an die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst ganz erheblich gestiegen seien. Er erwarte einen vernünftigen Kompromiss bei den Verhandlungen.

Dagmar Schorsch-Brandt, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte heute Mittag in Backnang vor 1.500 Streikenden: „Wir erwarten von den Bürgermeistern, Oberbürgermeistern und Landräten, dass sie sich endlich aktiv in diese Tarifrunde einbringen. Sie sind keine Zuschauer sondern Beteiligte. Die Geduld der Eltern und der Streikenden ist überstrapaziert. Sehr geehrte Arbeitgeber: Wegducken und Wegschleichen geht nicht mehr, die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst erwarten nicht nur verbale Anerkennung, sondern auch eine finanzielle. Unsere Forderungen können alleine durch die zu erwartenden Steuermehreinnahmen finanziert werden.“

Sollte mit der VKA bis zum Ende der Ferien immer noch kein annehmbares Ergebnis erzielt worden sein, werden die Streiks flächendeckend und unbefristet in allen Bereichen ab dem 8. Juni fortgesetzt.

Von der Tarifrunde sind in Baden-Württemberg neben über 30.000 Erzieherinnen (zu 98 Prozent Frauen, zu über 60 Prozent in Teilzeit) weitere gut 10.000 Beschäftigte in Jugendhäusern, Beratungsstellen, Krankenhäusern, Wohnheimen und Werkstätten für behinderte Menschen, Jugendheimen und Ämtern betroffen.

PM

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