Die Katholische Arbeitnehmer Bewegung im Bezirk Hohenstaufen lud zu einer Mitgliederveranstaltung die Geislinger Landtagsabgeordnete Nicole Razavi (CDU)ein, der viele Mitglieder folgte.
Das arbeitspolitische Thema, das momentan am meisten innerhalb der KAB für Diskussionsstoff sorgt, ist die kommende Digitalisierung in der Arbeitswelt.
Razavi ist sich als Mitglied der CDU, die den erfolgreichen Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg auch im Zuge der Digitalisierung weiter erhalten möchte, der hohen politischen Verantwortung der Arbeitsplatzerhaltung bewusst und fordert die Kirchen auf, sich stärker dem Veränderungsprozess zu stellen und ihn mitzubegleiten.
Bei ihren regelmäßigen Besuchen in den Betrieben ihres Wahlkreises beklagen die Unternehmen den Fachkräftemangel, der den Prozess der aufkommenden Digitalisierung nicht unbedingt erleichtert.
Hier muss in Zukunft mehr geschehen, ein wichtiger Pfeiler wird die Weiterbildung werden, denn wenn die Hilfsarbeitsplätze durch die Digitalisierung wegfallen werden , besteht die Chance, Menschen mit geringer oder keiner Ausbildung durch gezielte Weiterbildungsmaßnahem hochwertige Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen. So kann dem Fachkräftemangel positiv gegengesteuert werden.
Aber auch die vierte Industrierevulotion, wie die Digitalisierung auch genannt wird, hat ihre Schattenseiten: „Der Mensch ist keine Maschine, täglich bis zu 200 E-Mails abzuarbeiten ist mittlerweile in vielen Berufen keine Seltenheit, die Arbeit wird oftmals zu Hause erledigt, dies kann kein dauerhaftes Ziel der Politik sein“, bemerkt die Abgeordnete im Gespräch.
Ein Thema, das die KAB umtreibt, ist die Aushöhlung des Sonntagsschutzes durch immer mehr verkaufsoffene Sonntage. Hier rennt die kirchliche Institution bei der Landtagsabgeordenten und der CDU – Fraktion offene Türen ein, obwohl sie sich von ihren Kritikern als „ewig Gestrige“ betiteln lassen muss. „Interneteinkäufe werden durch die vielen offenen Sonntage nicht weniger getätigt“, deswegen kämpft die CDU auch weiterhin gegen die Zerbröselung des Sonntagsschutzes.
Uneinig waren sich der Politikprofi und die Vertreter der KAB im Umgang mit dem Bildungszeitgesetz. Viele Unternehmen stehen laut Razavi dem Gesetz kritisch gegenüber, weil es den Betrieben effektiv nichts bringe. „Hier sollte man nicht nur die betrieblichen Interessen betrachten“, so der Regionalsekretär der KAB Àkos Csernai-Weimer, „auch die Persönlichkeitsbildung ist wichtig und ein Gewinn für die Wirtschaft“.
Nicole Razavi kämpft weiter für die Barrierefreiheit in den Gemeinden, damit auch Menschen mit einem Handicap unproblematisch am gemeinsamen Leben teilhaben können, nicht nur in beruflicher, sondern auch in privater Hinsicht.
PM KAB-Regionalsekretariat Göppingen