Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung im Bezirk Hohenstaufen lud zu einer Informationsveranstaltung mit Wolfgang Baumung ein, der zahlreiche Mitglieder folgten. Die Einladung war ein Resultat einer Scheckübergabe der KAB an „Haus Linde e.V.“ im Rahmen der Langen Tafel gegen Altersarmut, den die KAB auf der Marktplatz durchgeführt hatte.
Baumung ist seit 2011 Leiter des „Haus Linde e.V.“, einer Einrichtung in Göppingen, die Menschen hilft, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Pro Jahr bestehen ca. 4000 Kontakte, etwa 250 Klienten betreut der Verein, der keinen finaziellen Gewinn, aber auch keine Verluste erwirtschaften soll.
In den Medien wird immer wieder das Wort „Obdachlosenromantik“ verwendet, das es in der Realität nicht gibt, wie der Diplom Sozial Pädagoge im Gespräch mitteilt. Ein Leben auf der Strasse hat nichts romantisches zu bieten, im Gegenteil, es ist ein Kampf um’s überleben. Es sind nicht immer die älteren Menschen, die sich hilfesuchend an das Team um Wolfgang Baumung wendet, immer mehr junge Menschen und auch Frauen suchen Hilfe im Verein.
„Der Frauenanteil der 250 Klienten liegt bei etwa 25%, der der jungen Menschen unter 25 Jahren bei ca. 20%, Tendenz steigend.“
Das wichtigste Hilfsangebot des Vereins ist eine Postadresse, denn ohne dieser gibt es keine Chance auf staatliche Unterstützung.
Im Aufnahmehaus gibt es ca. 25 Einzüge im Jahr, die Bedingung dazu ist, dass die Menschen aus ihrer verfahrenen Situation heraus möchten und sich ihren Problemen stellen. Die häufigste Art, eine Wohnug zu verlieren, ist der Verlust des Arbeitsplatzes. Danach geht die Spirale ganz schnell nach unten. „Suchterkrankungen wie Alkohol- oder Drogenkonsum, Krankheit, Schulden, Trennung eines Partners, die Gründe sind oftmas sehr vielschichtig“, teilt Wolfgang Baumung mit. Der Großteil der wohnungslosen Menschen lebt aufgrund von Armut auf der Strasse. Diese muss nicht immer finazieller Natur sein, auch fehlende soziale Teilhabe kann den Weg auf die Strasse ebnen.
Als Staat gibt es die Verpflichtung, dass niemand auf der Strasse leben muss. Tatsächlich werden mittlerweile nicht mal Menschen im Rollstuhl von der Wohnungslosigkeit verschont.
Die Politik hat es in den letzten Jahren versäumt hat, den sozialen Wohnungsbau weiter voranzutreiben, vielmehr wurde in diesem Bereich immer mehr eingespanrt. Es fehlt immer mehr an bezahlbaren Wohnraum, beklagt Klaus-Peter Grüner Leiter des Arbeitskreises Betriebsarbeit der KAB im Bezirk Hohenstaufen.
Ákos Csernai-Weimer, Regionalsekretär der KAB, bedankte sich herzlich bei ihm für seinen Besuch und versprach, dass die KAB die wichtige soziale Arbeit des „Haus Linde“ weiterhin unterstützen wird.
PM KAB Bezirk Hohenstaufen