Die Warnstreiks bei der Deutschen Post AG werden fortgesetzt. Seit 16:00 Uhr sind die Beschäftigten in den Paketzentren in Baden-Württemberg (Bruchsal, Köngen, Eutingen im Gäu und Lahr) zum Streik aufgerufen. Es ist deshalb mit erheblichen Verzögerungen in der Paketzustellung zu rechnen.
Die Post AG hatte am 1. April 2015 in einem ersten Schritt die DHL Delivery GmbH, eine Paketzustelltochter der Deutschen Post, in den Wirkbetrieb gebracht. Bereits jetzt werden dort rund 6.000 Paketzusteller mit in der Regel schlechteren Konditionen und geringeren Löhnen beschäftigt. Damit hat sich die Deutsche Post AG aus den bestehenden Haustarifverträgen verabschiedet und den Vertrag mit ver.di zum Ausschluss der Fremdvergabe in der Paketzustellung gebrochen. Für den Schutz der Arbeitsplätze (Ausschluss der Fremdvergabe) haben die Beschäftigten bereits einen „nicht unerheblichen Preis“ bezahlt. Um diesen Vertragsbruch zu kompensieren, fordert ver.di für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten eine Wochenarbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich von 38,5 auf 36 Wochenstunden. Die Deutsche Post AG hat auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 14. April 2015 kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Sie war lediglich bereit über Arbeitszeitmodelle ohne Lohnausgleich zu verhandeln. Das hat ver.di als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen.
Arnold Püschel, ver.di Landesfachbereichsleiter: „Mit den Warnstreik werden wir den Druck auf die Postarbeitgeber erhöhen, damit in der nächsten Verhandlungsrunde, am 27. und 28. April ein verhandlungsfähiges Angebot mit entsprechender Kürzung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich vorgelegt wird.“
PM