Weitere Streiks bei real

Auch heute legen wieder Beschäftigte von real-SB Warenhäuser in Baden-Württemberg ganztägig die Arbeit nieder. Gestreikt wird in Brühl, Donaueschingen, Oberndorf, Singen, Villingen-Schwenningen und Tuttlingen. ver.di rechnet mit insgesamt rund 200 Streikenden.

Die Proteste richten sich gegen die Haltung der real-Unternehmensleitung in den laufenden Tarifverhandlungen zu einer Rückkehr in die Tarifbindung. Das Unternehmen wird aufgefordert, ein zukunftsweisendes Konzept für die Beschäftigten vorzulegen.

Die seit Monaten laufenden Verhandlungen zwischen ver.di und der Unternehmensleitung erweisen sich als schwierig. real fordert weitere Einschnitte zu Lasten der Beschäftigten wie z. B. Kürzung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes um 75 Prozent, Aussetzung der Tariferhöhungen bis Ende 2017 und Absenkung von Nachtzuschlägen.

Im Juni 2015 erklärte real bundesweit den Austritt aus der Tarifbindung des Einzelhandels. Mit der Folge, dass die im Sommer letzten Jahres neu vereinbarten Tarife bei real schon nicht mehr gelten, was für die Beschäftigten erhebliche finanzielle Nachteile mit sich bringt. Für real-Verkäuferinnen in Baden-Württemberg ergeben sich Gesamteinbußen von bis zu 1947 € (in 21 Monaten, bis 31.03.2017). Generell drohen bei Neueinstellungen Verschlechterungen der Löhne, Gehälter und Arbeitsbedingungen. ver.di sieht darin die Gefahr einer nicht zu rechtfertigen-den Zwei-Klassengesellschaft unter den Beschäftigten.

Bei real arbeiten bundesweit rund 38.000 Beschäftigte, in Baden-Württemberg ca. 4.000.

Die nächste Tarifverhandlung – es wird auf Bundesebene verhandelt – findet voraussichtlich am 7. April statt.

PM

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