„Ohne bezahlbare Ateliers können Künstler nicht vernünftig arbeiten“, so Siegfried Heim, Landesfachbereichsleiter Medien, Kunst und Industrie bei ver.di Baden-Württemberg. Deshalb unterstützt die Gewerkschaft an ihrem Stand auf der Kunstmesse art in Karlsruhe (18. bis 21. Februar) die örtlichen Künstler, deren Ateliers in ehemaligen Eisenbahngebäuden hinter dem Karlsruher Hauptbahnhof liegen und die akut bedroht sind, diese bis Ende März verlassen zu müssen. Wie wichtig preisgünstige Ateliers sind, so Heim weiter, zeige sich daran, dass hauptberuflich tätige bildende Künstler laut Statistik der Künstlersozialkasse im Monatsschnitt lediglich etwa 1260 Euro Einkommen haben.
Die Stadt Karlsruhe betreibt die Räumung der 25 Ateliers, was einem Drittel der von der Stadt zur Verfügung gestellten Künstlerateliers entspricht, ohne den Betroffenen bislang bezahlbare Alternativen angeboten zu haben. Die Ateliers sind seit 1993 ein Dauerprovisorium, das eingerichtet wurde als das Karlsruher ZKM gebaut wurde und dabei nach einem Ersatz für damals auf dem Gelände bestehende Atelierflächen gesucht wurde. Die Eisenbahngebäude stammen aus dem Jahr 1912, wobei sich Künstler und Stadt über den baulichen Zustand uneins sind.
ver.di präsentiert sich seit einigen Jahren auf der Karlsruher art mit einem eigenen Messestand als Gewerkschaft der selbstständigen Künstler. Dabei wird auch der ver.di-Kunstkalender vorgestellt, der einmal im Jahr Arbeiten der gewerkschaftlich organisierten bildenden Künstler präsentiert. Am Stand auf der art steht unter anderem der Landesvorsitzende der ver.di-Fachgruppe Bildende Kunst, Markus Köck, für Gespräche zur Verfügung.
PM