Vom 15. bis 18. Dezember 2025 wird die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in zahlreichen Städten Baden-Württembergs – darunter Mannheim, Stuttgart, Ulm, Freiburg und Heilbronn – Präsenz zeigen.
In diesem Zeitraum finden öffentlichkeitswirksame Aktionen im Umfeld stark frequentierter Weihnachtsmärkte statt, begleitet von gezielten Betriebsbesuchen in Hotels, Restaurants und Cafés. Dabei werden Gewerkschafter*innen und ehrenamtlich Aktive gezielt Beschäftigte im Hotel- und Gaststättengewerbe aufsuchen, um über die laufende Tarifrunde, das aktuelle Angebot des DEHOGAs und die Blockadehaltung der Arbeitgeberseite zu informieren.
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband DEHOGA Baden-Württemberg. „Nullrunde für ausgebildete Fachkräfte, kein Cent mehr für Azubis, Ablehnung jeglicher Wochenendzuschläge. Das ist nicht nur respektlos, sondern gefährlich für die Zukunft der Branche“, sagt Alexander Münchow, Landesbezirkssekretär der NGG Südwest.
Während die Arbeitgeberseite ab Januar 2026 von einer geplanten Mehrwertsteuersenkung um 12 Prozent profitieren soll, wird den Beschäftigten eine Nullrunde angeboten. „Wer mehr vom Umsatz einbehält, muss auch die Menschen daran beteiligen, die den Umsatz überhaupt erst ermöglichen – an der Rezeption, im Service, in der Küche und auf den Zimmern“, so Münchow weiter.
Die NGG fordert in der laufenden Tarifrunde:
- Plus 9 Prozent mehr Lohn für alle Entgeltgruppen
- Plus 200 Euro mehr Ausbildungsvergütung pro Lehrjahr
- eine Laufzeit von 12 Monaten
- den Einstieg in Gespräche über Wochenendzuschläge
Aktionen in der Vorweihnachtszeit: Gastfreundschaft trifft auf Realität
Die geplanten Aktionstage rund um die Weihnachtsmärkte richten sich bewusst nicht nur an Arbeitgeber – sondern auch an Gäste und die Öffentlichkeit. Mit Gästeflugblättern, Gesprächen, Aktionen vor Hotels, Cafés und Restaurants sollen Passant*innen über die Situation der Beschäftigten im Hotel- und Gaststättengewerbe informiert werden.
„Wer an Weihnachten gutes Essen, herzlichen Service und eine freundliche Atmosphäre genießen möchte, sollte wissen, unter welchen Bedingungen viele in der Branche arbeiten“, so die NGG.
„Baden-Württemberg darf nicht zum Billiglohnländle werden. Wir brauchen Wertschätzung, nicht nur an den Feiertagen.“
Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft NGG und dem DEHOGA Baden-Württemberg am 23. Oktober 2025 in Stuttgart endete ergebnislos. Die Verhandlungen werden am 12. Januar 2026 fortgesetzt.
Hintergrundinformationen: „Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) ist 2024 gegenüber 2023 um + 1,8 % auf 136.734 Personen gestiegen. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten (GeB) stieg im gleichen Zeitraum um + 5,4 % auf 171.875.“ (Quelle: DEHOGA Baden-Württemberg)
PM Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)