„Diese erste Verhandlung um höhere Löhne hat uns deutlich gezeigt, dass der DEHOGA den Respekt vor den Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe verloren hat.“, ärgert sich Münchow, Verhandlungsführer seitens der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) über das sogenannte Angebot. „Dieses Angebot ist ein Affront, ein Hohn gegenüber allen, die in der Küche schwitzen, an der Rezeption Gäste einchecken und im Service jeden Tag mehr geben als sie bekommen.“
Das Angebot des DEHOGA lautet wie folgt:
- Nullrunde für ausgebildete Fachkräfte – für zwei Jahre!
- Tarifgruppe 1 A = Mindestlohn ab Januar 2026 (13,90 Euro)
- Plus 0,20 Euro mehr nach drei Jahren im Betrieb (14,00 Euro)
- Keine Erhöhung für Azubis
- Wochenendzuschläge? Kategorisch abgelehnt.
„Während die DEHOGA-Betriebe sich schon ausrechnen, wie sie mit der geplanten Mehrwertsteuersenkung von 19 auf 7 Prozent satte plus 12 Prozent mehr Umsatz machen können, sollen die Menschen, die Hotels und Gastro überhaupt erst am Laufen halten, leer ausgehen.“, so Münchow.
„Die Branche kämpft mit Arbeitskräftemangel, niedrigen Löhnen, Fluktuation und Frust, und der DEHOGA gießt Öl ins Feuer.“, betont Münchow. „Denn wenn die Entgelte nicht steigen, werden noch mehr Menschen die Branche verlassen. Dann steht der Sonntagsbrunch bald ohne Service da.“
Die NGG-Tarifkommission hat daher dieses sogenannte Angebot deutlich zurückgewiesen und sagt klar. „Dieses Angebot ist so nicht verhandelbar. Es muss eine deutliche Lohnsteigerung geben.“
Die NGG-Tarifkommission fordert weiterhin eine Erhöhung der Entgelte um 9 Prozent in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Auszubildenden sollen eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen von 200 Euro in allen Ausbildungsjahren erhalten. Darüber hinaus fordert das NGG-Verhandlungsteam den Einstieg in Gespräche über die Zahlung von Zuschlägen für Wochenendarbeit.
Die erste Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft NGG und dem DEHOGA Baden-Württemberg am 23. Oktober 2025 in Stuttgart endete ergebnislos. Die Verhandlungen werden am 12. Januar 2026 fortgesetzt.
Hintergrundinformationen: „Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) ist 2024 gegenüber 2023 um +1,8% auf 136.734 Personen gestiegen. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten (GeB) stieg im gleichen Zeitraum um +5,4% auf 171.875.“ (Quelle: DEHOGA Baden-Württemberg)
PM Region Ulm-Aalen/Göppingen Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)